Neulich stolperte ich über ein scheinbar antiquiertes Wort, das vermutlich nicht zufällig aus der Mode gekommen ist: „Wohltäter“.
Unter Wohltäter versteht man landläufig Menschen, die über Geld verfügen und ein Teil davon der Gemeinschaft oder Einzelnen zur Verfügung stellen – und zwar idR bedingungslos, einzig, um zu helfen.
Ein ähnliches und noch älteres Wort ist der „Mäzen„.
Der „Gutmensch“ hingegen kommt bei dieses Betrachtungen nicht in gleicher Weise gut weg. Haftet ihm doch ein gewisses Maß pejorativer Bedeutung an. Ein „Gutmensch“ ist offenbar ein bisschen „verschroben“ oder „idealistisch“, zumindest aber völlig unrealistisch.
Es scheint, als habe sich die gute Tat, die Wohltat nicht nur sprachlich aus unserem Gesichtskreis geschlichen, sondern auch zunehmend faktisch. Wer gibt denn schon noch (gerne) etwas von seinem Reichtum ab?
Dagegen waren sogar noch die deutschen Industriebarone „sozialer“ eingestellt: Nicht nur sich selber gönnten sie noble Villen, sondern sorgten auch für Wohnraum für ihre Arbeiter, gründeten Lese-, Musiks- und Gesangsvereine und die mit den Siedlungen verbundenen Krankenkassen, Sparkassen und Feuerwehren schufen Sicherheit.