Der Sinn des Lebens

Seit der Mensch denken und sich artikulieren kann, denkt er über den Sinn des Lebens nach. Sei es Seneca vor 2000 Jahren in seinem Buch über die Kürze des Lebens, Walther von der Vogelweide vor 1000 Jahren mit seinem Gedicht „Ich saz ûf eime steine“ oder Alfred Adler in der Neuzeit.

Dabei wird selten differenziert nach dem Sinn des Lebens unterschiedlicher Lebewesen – meist ist ausschließlich die Spezies Menschen gemeint = Reduktion 1.

Weiter wäre zu differenzieren, ob der kollektive Sinn des Lebens gemeint ist – der Mensch als Spezies – oder nicht vielmehr der individuelle Sinn – warum existiere gerade ich? = Reduktion 2.

Sinnstiftende Institutionen wie die Weltkirchen und Tausende von anderen Sekten und Gurus verschiedener Provenienz und Intention versuchen den Menschen von dieser leidigen Frage zu befreien und empfehlen, zu glauben anstatt zu wissen.

„Hans Castorp hob die Arme und drückte mit seiner Miene aus, daß gar so manches geschrieben stehe, dies und auch wieder jenes, so daß es schwer sei, das Rechte herauszufinden und es zu befolgen.“ (Thomas Mann: Zauberberg)

Gleichzeitig sollte sich jeder, der sich mit der Frage nach dem „Wohin“ beschäftigt, tunlichst auch immer die Frage nach dem „Woher“ stellen.

All jenen, die im vermeintlichen Besitz der Wahrheit sind, ist seit Beginn der Übertragung menschlicher Gedanken in unterschiedlichen Medien gemein, dass sie  uns eine eindeutige, plausible und beweisbare Antwort schuldig blieben. Ergo: Die Antwort muss wohl jeder für sich selber finden.

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Eine Antwort zu Der Sinn des Lebens

  1. Helmut Zott sagt:

    Zweierlei

    Ein Mensch, wie er gewöhnlich denkt,
    ist doch im Kopfe sehr beschränkt.
    Was denn seit Ewigkeit die Welt
    geformt hat und zusammenhält,
    das lässt ihn unberührt und kalt:
    er weiß, er lebt und stirbt schon bald.
    Der Philosoph denkt da doch weiter,
    er hat ja Bildung, ist gescheiter,
    und gibt die höchste Weisheit kund:
    dass er nichts weiß im letzten Grund.

    Helmut Zott

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