Nur eine kurze Notiz in der SZ von heute weist darauf hin, dass die Literatursendung „Die Vorleser“ vom ZDF zum Jahresende eingestellt wird.
Bereits nach den ersten beiden Sendungen hatte der Z(w)eitgeist dieses frühe Ende hier und hier vorhergesagt bzw. gefordert.
Lesen braucht Zeit. Wer atemlos in 30 Minuten – wohl vor allem im Interesse des Buchhandels und nicht an Literatur an sich – durch so viel wie möglich Bücher hetzt, tut weder sich, noch den Autoren, noch den potenziellen Lesern einen Gefallen. Hier meinte man als Zuschauer förmlich das werbliche Interesse des „Börsenvereins des deutschen Buchhandels“ zu spüren.
Nachweislich steigt nach jeder Literatursendung der Umsatz der besprochenen Büchern beträchtlich. Was MRR und seine servilen Stichwortgeber einst im „Literarischen Quartett“ – das in seiner Qualität und in seinem Unterhaltungswert gleichwohl um Quanten besser war als „Die Vorleser“ – hochlobte, erfuhr bereits am nächsten Tage immer starke Nachfrage – auch wenn sich der Käufer im Nachhinein oftmals wunderte, was der selbsternannte „Literaturpapst“ denn wohl so lobenswert an eben jenem Buch gefunden haben mochte.
Doch allein nicht Qualitätsprobleme waren ausschlaggebend für das Absetzen der Sendung, sondern vielmehr quantitative Kritierien: Die Einschaltquote war mit durchschnittlich gut 3% nicht hoch genug. Und daran scheitern inzwischen alle Moderatoren.
In diesem Falle allerdings sehr zu recht.