Mauscheln

Wir berichteten bereits über den Einfluss des Jiddischen auf die deutsche Hochsprache.
„Mauscheln“ ist ebenfalls ein aus der jiddischen Sprache stammendes Wort. Es bedeutet ursprünglich „heimliches Sprechen“ und leitet sich offenbar von hebräischen „Moscheh“ (Moses) ab – und ist damit wohl ein Spottname für Juden. Mauscheln heißt demnach so viel wie „schachern“ (was übrigens auch jüdischen Ursprungs ist).

Die Laumänner von dat Bauamt ham sich verdorri da widder wat zusammengemauschelt.“ – vermeldet zum Beispiel das Lexikon für Ruhrgebietsdeutsch .

Mauscheln war in früheren Zeiten ein zentrales Kampfwort des Antisemitismus. Unter Mauscheln wurden ganz verschiedene Sachverhalte verstanden, die vom Ausleben der jüdischen Kultur bis zum Betrug reichten. Hans Peter Althaus zeichnet in seinem Buch „Mauscheln. Ein Wort als Waffe“ die Geschichte des aus dem Jiddischen abgeleiteten Wortes auf der Grundlage einer umfangreichen Belegsammlung detailliert nach. Er zeigt, warum und wie das Wort als Waffe verwendet werden konnte. Anhand zahlreicher Beispiele aus Literatur, Musik, Lexikographie und Presse wird das Wort als Muster beschrieben, an dem Strukturen der Sprachentwicklung, aber auch Versuche der Manipulation und gesellschaftlichen Aggression sichtbar werden.

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