Alte Kameraden – Schulfreunde

Ein Freund berichtete neulich in seinem Blog über Freunde, die sich nie melden. So Pappnasen kenne ich auch.

Da ist zum Beispiel der ehemalige Freund M. Jahrelang war ich es, der sich bei M. melden musste, um den Kontakt aufrecht zu erhalten. Irgendwann habe ich beschlossen, das geht so nicht weiter und die Kommunikation eingestellt. Natürlich nicht, ohne dies anzukündigen und zu begründen. M. hat sich weder daraufhin noch seither bei mir gemeldet. Ich gehe davon aus, dass das Interesse einseitig war. Und das ist nun mal keine keine Basis für eine Freundschaft.

Freund E. hat anders reagiert. Seitdem ruft er auch häufiger mal bei mir an. Und zwei, drei Mal im Jahr sehen wir uns. Das reicht.

Wir müssen konzedieren, dass man für eine gewisse Zeit Weggefährten braucht. Trennen sich die Wege, weil die Lebenslinien unterschiedlich verlaufen, ist man auch nicht mehr Gefährte.

Das stellt keineswegs die gemeinsame begangene Zeit in Frage.

Solange man selber neue Wege begehen kann, findet man dort auch neue Weggefährten.

Deshalb kann ich auch nichts finden an „Stay friends“ finden, einer kommerziellen Internetplattform, auf der man alte Klassenkameraden wiederfinden kann. Die Tatsache, dass man per Staatsdekret für einige Jahre mit einigen anderen – teilweise unerträglichen – Gestalten und unerträglichen Umständen zwangsweise zusammengepfercht war, begründet noch lange kein Interesse, nach Jahrzehnten erneut Kontakt aufzunehmen – das wäre glatter Masochismus. Ich habe mich deshalb auch den meisten Klassentreffen verweigert.

Und wenn man wirklich jene alten Leidensgenossen wiedersehen wollte, bräuchte man nicht Oliver Thiel mit seiner Klassenkontaktbörse „stayfriends“.

Aber sonst sind Freunde ein wertvolles Gut, das man hegen und pflegen muss.

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