Total gebloggt?

Viele meinen , die Internetseite mit Kommentarfunktion (blog) sein mehr als ein „hype“. Es sei die Demokratisierung des Marketings, meinen andere. Und wiederum andere sehen darin eine neue Macht, die stärker sei als die „Vierte Macht“ der Medien.

Solchen gewichtigen Argumenten kann man sich als Kommunikationsexperte natürlich nicht verschließen. Also betreibe ich jetzt seit über einem Jahr einen (eigenen) Blog und habe einige – zugegeben – interessante Weblogs abonniert.

Ich will Ihnen aber auch einmal schreiben, was Blogs auch sind:
Offenbar meint jeder, der kein Sorgenpüppchen hat, das er drücken kann und ungeachtet der Tatsache, ob er Legastheniker oder schwachsinnig ist, in dieser demokratischen Publizistikform das schreiben zu können was er wolle. Und genau das, liebe Mitblogger, ist die Schattenseite, dieser an sich guten Produktidee!

Nun könnte man mir ja empfehlen, jene Blogs zu meiden, in denen Dumpfbrot gebacken wird. Guter Tipp, auf den Gedanken bin ich aber schon selber gekommen. Doch was mache ich mit völlig indiskutablen Kommentaren? Ein Beispiel? Ich habe bei amazon – wo man ja neuerdings auch bloggen kann – eine Rezension zu Stig Larssons Buch „Die Verblendung“
geschrieben. Zugegeben, herausgekommen ist ein leichter Verriss. Bekomme ich unter vielen zustimmenden Kommentaren nun den folgenden (Originalzitat):

„Vielleicht weil ihr Schweden nicht ganz versteht?Mann darf ja nicht vergessen es ist in Schweden entstanden…..die Überstzung ist sicherlich misserabel wie übrigens die meisten schwedischen bücher, warum also ein Wallander hype???Schade das ihr uch die andern 2 Teile nicht gegeben habt alles in allem ist diese trologie nämlich das genialste was jemals geschriebn wurde“

Da macht man sich doch umgehend auf die Suche nach einem Beißholz, oder?

„Die Hölle“, schrieb einst Jean-Paul Sartre, „das sind die anderen.“
Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

khh

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