Über den Umgang mit Andersgläubigen

Wieder einmal ist es gelungen, durch eine gezielte Maßnahme Mord und Terror auszulösen. In diesem neuen Fall geht es um das „Anti-Islam-Video“. Ich frage mich allen Ernstes, was diese ständigen Beleidigungen und Erniedrigungen Andersgläubiger sollen? Hier wird doch ganz bewusst ein Terror provoziert, der ausschließlich nur dazu dient, Aufruhr, Krawall und Mord anzufachen.

Natürlich ist auch die Reaktion auf das Video völlig überzogen und stellt die derart Randalierenden ins Abseits; doch wie würden wir reagieren, wenn wir immer und immer wieder für unseren Glauben beleidigt und erniedrigt würden?

Klar ist auch, dass es sich bei dem aufgeblasenen Terror jeweils um Minderheiten handelt, die genauso reagieren, wie es die Verursacher wünschen. Diese lehnen sich zurück und amüsieren sich auf Kosten anderer. Erschreckend für mich waren viele Kommentare im Internet, und ich fand es überaus entwürdigend, wenn jemand schreibt, dass das alles erlaubt sein muss und genau richtig ist, und man nicht aufhören möge mit derartigen Veröffentlichungen.

Alle diejenigen, die z.B. die Veröffentlichung des Videos verbieten wollen, seien erbärmliche Angsthasen, weil sie die Krawalle fürchten. Alles natürlich unter dem Deckmantel der Pressefreiheit und der freien Meinungsäußerung. Nur: Wie weit darf man dabei gehen? Wie sehr muss man die Demokratie aufweichen?

Muss es wirklich unter dem Namen der Pressefreiheit erlaubt sein, anders denkende und glaubende ständig in den Dreck zu ziehen? Sind den Verantwortlichen nicht auch irgendwo Grenzen gesetzt? Oder ist die moralische Grenze schon fließend geworden und uns ist es egal, wie man mit den Anderen umgeht, Hauptsache wir sind nicht betroffen? Es ist doch eindeutig erkennbar, dass sofort einige Trittbrettfahrer auf dem Markt sind, die gerne Öl ins Feuer gießen und die Krawalle weiter anheizen wollen.

Sehr wohltuend sind dabei die friedlichen Demonstrationen dieser Tage, bei denen Seite an Seite Menschen unterschiedlicher Rasse, Kultur und Religion für einen fairen Umgang untereinander einstehen. Es gibt doch wahrlich genug Krieg auf der Welt, da muss man nicht noch zusätzlich immer wieder neue Unruheherde schaffen (zumal die Leidtragenden am wenigsten mit der Sache zu tun haben).

Hans-Werner Kleindiek

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