Die Speisung der Vielen

Foto: khh

Bereits seit Längerem war ich bei Bio Bauer Jochen Voigt eingeladen, einmal am gemeinsamen werktäglichen Mittagessen seiner Mitarbeiter teilzunehmen.

Je nach Wochentag und Aufgabe finden sich schon mal zehn oder mehr Mitarbeiter im „Bioland Hofrestaurant Voigt“ zusammen, um gemeinsam zu Mittag zu essen, je nachdem, wer gerade Dienst hat. Immerhin beschäftigt Jochen Voigt eine Vielzahl von Mitarbeitern im Bio-Landbau, Laden, Restaurant und der „Frischen Kiste“ und betreut Menschen im Rahmen des Projekts „Soziale Landwirtschaft„. Heute sitzen Maike, Aleksandra, Ami, Jochen, Hans-Jürgen und Catrin am großen Tisch des Restaurants zusammen, später kommt noch Christine hinzu.

Dieses Mal steht Jochen Voigt selber am Herd und brutzelte frische Kartoffelpuffer. Dazu gibt es selbstgemachtes, frisches Apfelmus sowie drei Sorten Gemüse. Als Nachtisch wird Vanilleeis von Kämena serviert – und wer mag, bekommt zum Abschluss auch einen frisch aufgeschäumten Milchkaffee.

Auch im Ort Westen, ein paar Kilometer von Dörverden entfernt und direkt an der Aller gelegen, treffen sich jeden Mittwoch um 13:30 Uhr die Dorfbewohner im Mehrgenerationenhaus. Hier kommen Alt und Jung des gesamten Ortes zusammen: Zwei Freiwillige kochen und zwischen 30 und 40 Personen essen – und zwar kostenlos! Auch hier stammen die Zutaten aus der Region, sind biologisch angebaut und vegetarisch. Samstags gibt es für drei Euro einen „Eintopftag“,  der auch bei den auf dem „Weser-Radweg“ vorbeikommenden Radwanderern beliebt ist.

Die Idee hinter diesem Projekt: Man will Menschen aller Lebensstufen zusammenbringen, im Alltag unterstützen und hilfreiche Netzwerke aufbauen. Ins Leben gerufen hat die sogenannte „Volksküche“ Walter Franzmeier, der wie Jochen Voigt ebenfalls ein Gemüseabo betreibt – so viel zu den Gemeinsamkeiten von Gessel und Westen.

Ob Biobauer Voigt seinen internen Mittagstisch eines Tages auch als „Volksküche“ öffentlich macht? Wer weiß? Zuzutrauen wäre es ihm. Und wenn die Zeiten schlechter werden, rücken die Menschen naturgemäß enger zusammen.

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