„Herrgott, wer scheißt denn hier so lange!“*

Die „Saure-Gurken-Zeit“ ist längst vorbei, doch offenbar mangels wichtigerer Themen berichten viele Tageszeitungen diese Woche ausführlich über den „abgehobenen Kollegen im Toilettenhäuschen in Hallbergmoos„, der nämlich von seinem Kollegen beim Gang auf die Dixie-Toilette mit dem Radlader auf den LKW gehoben und dabei ordentlich durchgerüttelt wurde.

Der Kollege hätte es doch wissen müssen: Einer derart beschleunigten Zeit ist kein Ort und kein Örtchen mehr heilig! Auch hier ist Tempo angesagt! Von wegen sich lange auf dem „Häuserl“ rumdrücken! Die ungeduldigen und im Akkord arbeitenden Kollegen wollen schnell zur nächsten Baustelle.

Oder ob das Ganze eine der immer wieder zitierten „Latrinen-Parolen“ ist? Oder handelt es sich schlicht um eine „Ente„?In Frankreich nennt man solche Nachrichten schlicht „chien écrasé“ – die Nachricht vom überfahrenen Hund. Ja, wenn den Kollegen von der Presse sonst nichts mehr einfällt …

* aus: Carl Zuckmayer: „Der Hauptmann von Köpenick“

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