Immer wieder melden sich die sogenannten Rating Agenturen (wovon die meisten Horrormeldungen lediglich von drei amerikanischen kommen und es kaum bekannt ist, ob es noch weitere gibt, und wenn, dann sind sie eher etwas zurückhaltender) zu den unpassendsten Augenblicken zu Wort. Man könnte meinen, die Sache hat System.
Gerade jetzt sorgen sie wieder für eine gewisse Missstimmung (auch wenn alle versuchen den Ball flachzuhalten). Mal wieder werden neun Länder herabgestuft und die Unsicherheit steigt erneut an. Natürlich reagiert der gierige Aktienmarkt stets von einer Sekunde auf die andere.
Dann wird ganz schnell noch einer nachgeschoben mit der Herabstufung des Rettungsfonds EFSF.
Nun, ich bin alles andere als ein Finanzexperte, und die Spielchen der Reichen und Schönen auf der Welt mit den Milliarden kann niemals meines werden. Seit langem wundert mich allerdings eines:
Warum lässt EUROPA das mit sich ohne Gegenwehr geschehen? Wir sind ja nun wirklich keine kleine Würstchenbude (wenngleich in einer sehr heterogenen Zusammensetzung) und stellen schon eine nicht uninteressante Wirtschaftskraft dar. Dennoch lassen wir uns von den amerikanischen Ratingagenturen ständig an der Nase rum führen. Dabei sind sie doch ein Vorbild an Profitgier. Außerdem scheint doch offensichtlich, dass ausschließlich amerikanische Interessen dahinter stecken.
Dabei sitzen die nun wirklich in einem Glashaus und haben ihre eigenen Finanzprobleme seit Jahren nicht mehr im Griff (wer hat das schon in einer Welt, die nur nach immer reicher, immer höher, immer mehr giert – koste es was es wolle).
Warum leistet sich Europa keine eigene Ratingagentur (wenn wir schon unbedingt eine derartige Einrichtung benötigen)? Wäre doch mal interessant zu erleben, was passiert, wenn diese dann die USA herabstufen!
Wohlgemerkt: sicher kein Kommentar eines Finanzexperten; doch eines normalen Bürgers, dem bei den vielen Milliarden und Billionen schon lange ganz schwindelig geworden ist.
Hans-Werner Kleindiek