Heigln – „Wer sich bewegt, lebt grundsätzlich gesünder“

Neulich traf ich beim Laufen nach längerer Zeit Gerold Leschke im Ristedter Wald. Ich habe vor einigen Jahren bei ihm „Tai-chi“ gelernt. Dieses Mal wurde ich durch seinen Bericht über das „Heigln“ neugierig. Was mich sofort ansprach, waren drei Dinge:

a) Geheigelt wird einmal die Woche draußen, das ganze Jahr und bei jedem Wetter
b) Man geht keinerlei Verpflichtung ein, man kann kommen oder nicht
c) Man braucht keinerlei Ausrüstung, normale (bewegungsfreundliche) Kleidung reicht

Nun habe ich die erste Schnupperstunde mitgemacht – und bin als „Schreibtischtäter“  vom Heigln als (gymnastische) Trainingsform recht angetan! Das Heigltraining besteht nämlich aus einfachen, leicht zu lernenden, fließenden, harmonischen Bewegungsabläufen, die mehrfach wiederholt werden.

Es werden dabei alle großen Muskelpartien des Körpers angesprochen. Keine Anspannung dauert so lange, dass sie zur Verspannung oder großen Anstrengung wird. Dadurch ist das Heigltraining für alle Altersgruppen und auch für Teilnehmer mit gesundheitlichen Problemen geeignet.

Das Bewegungstraining Methode Heigl hat seinen Namen von seinem Gründer und Entwickler Heinz Heigl und wird kurz „Heigln“ genannt. Heinz Heigl wurde 1901 als Landwirtssohn im Böhmerwald geboren und wurde Ausbilder an der Heeressportschule in Wünsdorf bei Berlin. Dort trainierte die Teilnehmer im Modernen Fünfkampf für Olympia 1936.

Den Krieg erlebte Heinz Heigl an verschiedenen Orten in Europa, zuletzt in Ostpreußen, wo er 1945 in eine fünfjährige russische Gefangenschaft geriet. Hier begegnete er einem japanischen Oberst, der durch tägliches Entspannungstraining mit seinen Soldaten eine sehr geringe Sterberate erreichte. Heinz Heigl übernahm dieses Training mit Erfolg auch für seine Soldaten. Die hier gemachten Erfahrungen, insbesondere die heute noch im asiatischen Raum üblichen Schwungübungen, hat er in das spätere „Modernes Körpertraining“ und die „Konditions-Therapie“ eingebracht.

In seiner sportlichen Karriere, insbesondere im Training für die Wettkämpfe, machte Heinz Heigl die Erfahrung, dass nicht der absolute Ehrgeiz, das Trainieren bis zur Leistungsgrenze und darüber hinaus, den Erfolg bringt, sondern das gelassene, entspannte und wohldosierte Training. Da dies nicht nur für Hochleistungssportler, sondern auch für Untrainierte gilt, begann er diese Methodik im „Heigltraining“ umzusetzen.

Da der Umfang mit der Zeit zunahm, begannen Heinz Heigl Lehrkräfte auszubilden. Dadurch ist das „Heigln“ heute in ganz Deutschland fast flächendeckend verbreitet.

So wie Heinz Heigl sagte,  „Der Mensch ist das beste Turngerät“, so braucht es keine Hilfsmittel, keine Turnhalle und keine spezielle Kleidung; man trainiert ganzjährig draußen, es genügt eine bewegungsfreundliche Kleidung.

  • Geheiglt wird mit schonenden Bewegungsübungen
  • unter Anleitung einer für die Methode ausgebildeten Lehrkraft in einer Gruppe
  • in der Regel eine Stunde
  • immer draußen an der frischen Luft
  • immer auf natürlichem Boden
  • also im Stehen (und Gehen)
  • ohne Vereinszugehörigkeit
  • mit Kostenbeitrag zwischen ca. 2,- € und 4,- € pro Teilnahme
  • Kosten entstehen nur, wenn man tatsächlich teilnimmt
  • in bewegungsfreundlicher Alltagsbekleidung

Inzwischen habe ich eine Liste, wo ich in unserer Umgebung im Prinzip an jedem Tag in einer anderen Gruppe an einem anderen Ort Heigln könnte. Faszinierend!

Interesse geweckt? Eine Heigl-Gruppe auch in Ihrer Nähe finden Sie hier: http://www.heigln.de/Lehrkrafte/lehrkrafte.html

Ich danke Gerold Leschke, Heigl-Trainer für die Region Stuhr, für die mir überlassenen Informationen.

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Eine Antwort zu Heigln – „Wer sich bewegt, lebt grundsätzlich gesünder“

  1. Winkel,Dieter sagt:

    Suche Heigl_Kurs im Bereich Pinneberg, Elmshorn, Glückstadt. Vielen Dank für eine Nachricht!

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