In memoriam – Elly Sierhuis

Elly Sierhuis

Elisabeth Sierhuis (geborene Hartlief), von uns allen (Tante) Elly genannt, wurde am 14. Mai 1922 – als eines von insgesamt sieben Kindern – in der Gemeinde Paterswolde geboren. Paterswolde liegt in der niederländischen Provinz Drenthe und wird dort Paoterwool oder Pôtjerwôl oder Potjerwolde ausgesprochen, woraus man schon erkennen kann, dass meine Tante Elly auch ein regionales Dialekt sprechen konnte, das dem Niederländischen nur noch bedingt ähnlich ist.

Verheiratet war Große Elly mit Piet Sierhuis. Sie war dominant, stark und auch stimmlich beeindruckend laut, die Haare hatte sie zudem stets hochtoupiert – wir hatten Respekt vor dieser Tante! Was Tante Elly sagte, war so gut wie Gesetz. Niemals hat jemand eine ihrer Entscheidungen in Zweifel gezogen. Diskussionen? Fehlanzeige! Ihr Mann Piet – über den wir auch in Kürze berichten werden – war dagegen unser Kumpel.

Berühmt sind Tante Ellys Schmuggelgeschichten, bei denen sie den deutlich preiswerteren niederländischen Kaffee unterm Rock über die Grenze nach Deutschland manövrierte. „Haben Sie etwas anzugeben?“ -„Neeee!“ Diese Dame zu bitten, doch mal auszusteigen, das hat nie ein Zollbeamter gewagt. Es wäre ihm auch wohl nicht gut bekommen.

Dabei hatte es Elly nicht einfach im Leben. Ihre Mutter starb, als sie fünf Jahre alt war. Ihre älteste Schwester hat dann die Mutterrolle übernommen.

Viele Jahre sind Piet und Elly dann später zwischen Koog aan de Zaan und Haute Savoie gependelt, um Tochter (Kleine) Elly mit ihrem französichen Ehemann Francois-Georges und die Enkelin Ingrid zu besuchen.

Elly Sierhuis starb heute vor sieben Jahren in Koog aan de Zaan.

Dieser Beitrag wurde unter In memoriam abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu In memoriam – Elly Sierhuis

  1. Gerd Bertram sagt:

    Ich habe noch eine gute Erinnerung an „Große Elly“.
    Ich habe mit einem Kollegen dort Anfang der 60 er Jahre gewohnt und bin von dort täglich nach IJmuiden zu den Hoogovens gefahren.
    Am Ankunftstag hat „Große Elly“ die Hausordnung klar und deutlich vorgetragen und wir haben uns auch nicht getraut zu widersprechen auch Piet nicht.
    Klar und deutlich wurde auch gesagt: Morgens klopfe ich an die Schlafzimmertür nur einmal, wer nicht aufsteht kann nicht arbeiten fahren.
    Seit dieser Zeit habe ich nie wieder verschlafen, also „Große Elly“ hat dafür gesorgt, dass es bis heute immer noch funktioniert.
    Kaum zu glauben aber es ist so.
    Gruß Gerd-Hermann.

  2. Karl-H. Heidtmann sagt:

    Ja, wie ich schon schrieb, was „Große Elly“ sagte, war so gut wie „Gesetz“! Widerspruch zwecklos.

  3. G sagt:

    War nicht die älteste Schwester, war die einzige Schwester die im alter von 16 Jahren, die Mutter war einige Jahren krank und starb an den Folgen von Tuberkulose, für Ihre Vater, Schwester und ihre fünf Buder zu sorgen hatte und das auch später nicht alles in Frieden.
    Das hat Ihr geistig so genommen, das sie in 1969 ganz und völlich am Ende war.
    ( 29-1-1969 )
    Ihre Schwester kam zu Beerdigung, Die narzisstische Bruder blieben zu Hause.

Kommentare sind geschlossen.