King of Pop

Er habe doch etwas erreicht, was kein anderer je erreicht habe: „King of Pop“, meinte Helmut gestern Abend. Ich halte dagegen, dass er im Leben meines Erachtens ein bedauernswerter Menschen gewesen sei (ich drückte mich zugegeben etwas drastischer aus). Schon seit jungen Jahren nie mehr er selber. Was nützten ihm da die vielen Millionen?

Michael Jackson war viele Jahre eben das: Eine selbsterschaffene und stets wieder aufs Neue inszenierte Ikone. Dabei wollte auch er doch nur geliebt werden. Doch die Bewunderung eines Ausstellungstücks ist nicht identisch mit Liebe. Schon zu Lebzeiten war er zum Monument geworden. Wie muss das sein, wenn man noch lebend auf „Neverland“ begraben ist wie Lenin in seinem Mausoleum?

Besonders die letzten Jahre waren nicht gut für ihn. Die Medien haben ihn gehetzt. Auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmersamkeit. In Kürze wollte er eine neue Tournee beginnen – 50 Auftritte weltweit, ein ungeheurer Druck, eine enorme Belastung für jeden Künstler.

Nun steigen seine Werte und Beteiligungen, alle Schulden werden damit getilgt werden können, doch nützt ihm das nicht mehr.

Nein, ein schönes Leben war das wohl nicht mehr. Er hätte ein besseres Leben verdient. Ob er einsam gestorben ist? Wir wissen es nicht, wir vermuten nur.

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