Es gibt Menschen, die fertigen einen draußen vor der Tür ab – auch wenn man sich 50 Jahre kennt und 30 Jahre nicht mehr gesehen hat.
So geschehen neulich, als ich nach einem Besuch in meinem Heimatort von meiner dort lebenden Mutter daran erinnert wurde, dass ein ehemaliger Klassenkamerad an diesem Tage Geburtstag habe. Gut, habe ich gedacht, da ich auf dem Rückweg ohnehin dort vorbeifahre, werde ich mal klingeln und Geburtstagswünsche überbringen. Vielleicht freut er sich.
Er war daheim und öffnete die Tür. Ich gratulierte ihm. Wir wechselten ein paar Worte. Nein, hereingebeten wurde ich nicht. Nein, keine Begründung, dass mein spontaner Besuch ggf. ungelegen komme. Einfach an der Tür abwimmeln. Ich verabschiedete mich also wieder mit besten Wünschen für den Rest des Tages.
Ich hätte es mir denken können, denn er war schon als Kind ein „Muffel“ gewesen, ähnlich wie sein Vater und sein Großvater. Das vererbt sich offenbar. Kann man nichts machen. Nein, nochmal gratulieren wir ihm nicht. Nicht, dass wir nachtragend wären, aber …