Wir haben Herbst, es lässt sich nicht leugnen. Die Natur bündelt noch einmal alle Kräfte und bringt unvergleichliche Farben in unsere Landschaften. Eigentlich erfreut dieser Anblick jeden Menschen. Nur hat die Sache bekanntlich einen Haken: Die Bäume verlieren peu à peu ihr Laub.
Und das geht für manche Mitmenschen ja nun gar nicht! Diese Arbeit und dieser dauernde Dreck! Dreck? Für mich produziert die Natur keinen Dreck, dafür ist einzig und allein der Mensch zuständig. Das ist nun mal der Lauf der Jahreszeiten – und ich liebe sie dafür. Wie trostlos ist es in den Ländern, die diesen natürlichen Wechsel so oder stark verkürzt nicht kennen?
Sicher, ich habe für ein paar Tage, vielleicht auch einige Wochen Arbeit, um das Laub aus dem Garten oder vom Bürgersteig zu entfernen. Auf den Beeten, unter den Büschen und Bäumen kann ich das Laub getrost liegen lassen, dort schützt es meinen Garten. Nur leider lässt sich das nicht überall durchführen; denn es gibt da die Andersdenkenden die meinen, man könne einen Garten doch nicht so verdreckt und unaufgeräumt lassen.
Die Natur entscheidet, wie lange dieser „Aufwand“ dauert, wie schnell die Blätter an den Bäumen verwelkt sind, und wann die entsprechenden Winde wehen, die das Laub dann auf den Boden befördern. Die letzten Tage sorgte ein kräftiger Orkan für reichlich Laub, nur leider sind viele Bäume noch relativ grün, und das Laub sitzt noch fest. Gerade weil noch so viel Laub auf den Bäumen sitzt, wurden viele von ihnen entwurzelt; denn der Orkan konnte so richtig zupacken. Birken, Eschen, Obstbäume oder Linden verfärben sich hingegen früh, Eichen werfen als letzte ihr Laub ab.
Also werden wir auch in den nächsten Tagen noch Laub fegen müssen – Laub und keinen Dreck. Laub, das wir bei einer Deponie entsorgen können und hier und da sogar als fertigen Kompost mitnehmen können – falls wir keinen eigenen Komposthaufen besitzen.
Genießen wir also die vier Jahreszeiten und ärgern uns nicht über „Dreck“, der keiner ist. Immerhin gewinnen wir neue Erde dadurch, der den Boden unserer Gärten aufbessert. Und so ganz nebenbei tut dem Einen oder Anderen ein wenig Bewegung an der frischen Luft auch gewiss gut!
Meine Rede: Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die Natur ihr Laub abwirft. Es dient als Schutz- genauer: Frostschutzschicht für die empfindlichen Erdschichten in denen die Samen für das nächste Frühjahr schlummern. und diese Laubschicht wird dann irgendwann selber zur Humusschicht. Das Problem ist natürlich, dass in unseren urbanen Zentren die Laubschicht nicht auf Erdboden sondern auf Asphalt und Beton fällt und irgendwann vor sich hinfault. Und das eingeschleppte Parasiten, wie in Berlin die Moniermotte sich darin vermehren. Deshalb sind Grundstückbesitzer VERPFLICHTET Laub zu entfernen, weshalb ich mir gerade erst so ein Ungetüm gekauft habe. Ich verkomposte allerdings das Laub, so dass ich es im Frühjahr zur Verfügung habe. Was ich nicht weiss, ob das „moniermottenverordnungskonform“ ist 🙂
lg Marlene