Sie suchen nach einer Lösung? Ihre Gedanken kreisen nur noch um das Problem, aber Ihnen will und will einfach nichts einfallen? Oder Sie sind ärgerlich oder wütend und Sie müssen aufpassen, dass Ihr Umfeld nicht ständig „Breitseiten“ aus Ihrer Richtung bekommt, die Sie später bereuen? Sie sind „ausgepowert“ und der Energielevel ist bedenklich niedrig?
Dann gehen Sie doch einfach spazieren! Das reicht meist, um Dinge in ein anderes Licht zu rücken. Spazieren ist dem Lateinischen „spatium“ (Zwischenraum) entlehnt, und man ahnt das Wort englische Wort „space“ noch darin. Spazieren hat also etwas mit Raum zu tun. Gehen ist in der Tat die Aneignung von Raum und Zeit – Fahren und Fliegen ist deren Überwindung. Beim Gehen begegnet man sich selbst. In der Weite und Stille den Puls der Natur fühlen, kann weit wirksamer sein, als sich im Sportstudio fit zu halten.
Der Aufenthalt in der freien Natur fördert das Wiedererstarken der Kräfte und geistig-seelische Gesundheit. In der direkten Begegnung mit der Natur entfalten sich stabilisierende, entspannende und beruhigende Effekte. Der Stresshormonspiegel und der Blutdruck sinken, die Hirnwellen werden ruhiger. Ein längerer Aufenthalt in der Natur versetzt den Menschen in einen Zustand, in dem er aufmerksam, aber nicht angestrengt ist. Er fördert nicht nur die Wahrnehmung, sondern auch die Kreativität.
Lassen Sie also los und gehen Sie einfach an die frische Luft! Suchen Sie sich einen Park, eine Allee, einen Wald oder eine andere möglichst „grüne“ Umgebung. Nicht nur weil „Grün“ die Hoffnung ist, sondern weil ein Gang durch die grüne Natur uns beruhigt. Wir lassen uns vom ihrem ruhigen Fluss anstecken und finden selber Ruhe. Ein ruhiger Geist wiederum ist klarer, was beim Denken und Suchen von Lösungen von Vorteil ist.
Während des Gehens nehmen Sie frische Luft auf, das tut Körper und Geist gut. Atmen Sie bewusst. Stellen Sie sich vor, als ob Sie das Gute ein- und mit der verbrauchten Luft das Schlechte ausatmeten. Sie sehen etwas Neues, auch wenn Sie den Weg schon 100-mal gegangen sind. Stets liegt die Zukunft vor Ihnen, auch auf dem Rückweg.
Schon die alten Griechen wussten, dass Kopfarbeit und gleichzeitige Bewegung Kreativität und Konzentration fördern. Aristoteles forderte seine Schüler auf, in einer„Peripatetiker“ genannt). Auch Schauspieler lernen ihre Texte besser im Gehen.
Also gehen Sie doch auch mit Ihren Problemen spazieren! Ernst Hauschka schrieb dazu einst: „Wer ohne Begleitung spazieren geht, kommt in Begleitung vieler Gedanken zurück.“ „Ein Spaziergang am frühen Morgen ist ein Segen für den ganzen Tag.“(Henry David Thoreau, US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller, 1817 – 1862). Gehen Sie also jeden Tag ins Freie. Ein paar Minuten reichen. Schauen Sie bei Ihren Spaziergängen auch den Tieren zu und freuen Sie sich bei der Beobachtung. Sehen Sie die unendliche Weite des Himmels, und nehmen Sie ein Stück davon in Ihrem Inneren mit.
„So wenig wie möglich sitzen, keinem Gedanken Glauben schenken, der nicht im Freien geboren ist und bei freier Bewegung, in dem nicht auch die Muskeln ein Fest feiern.“ (Nietzsche).
Da habe ich keine Zeit für!
;-D
Ja, ich weiß! Deine Mutter hält „Spaziergänge mit Hund“ für den Ausbund an Dekadenz schlechthin. Da muss das ja so kommen …