Bereits an anderer Stelle hatten wir über den unwiderstehlichen Charme des Geldes, der Macht oder des Ruhms auf manche Frauen berichtet.
Die aktuellen Debatten um die Männer Berlusconi, Kachelmann, Strauss-Kahn oder „Herren“ der Hamburg-Mannheimer erfordern jedoch eine weiter Stellungnahme.
Bereits die Fürsten des Mittelalters nahmen sich per Dekret das Recht heraus, die erste Nacht mit jeder beliebigen Frau ihres Reiches verbringen zu dürfen. Dieses „Recht“ ist als „jus primae noctis“ überliefern.
Der Übergang vom feudalen zum demokratischen Zeitalter hat mit dieser scheußlichen Praxis Schluss gemacht. Faktisch hat sich das Gehabe der Mächtigen aber offenbar nicht grundsätzlich geändert – nur dass die „Herren“ heute dafür zahlen – und falls die Damen noch minderjährig waren, mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen müssen (siehe Fall Roman Polanski); nicht von ungefähr sang deshalb Chuck Berry wohl einst „Sweet little sixteen – she’s just got to have!“
Scheinbar halten sich manche Prominente gleichzeitig auch für attraktiv und mancher Mächtige überträgt seinen Machtanspruch wie ein Platzhirsch auf die nächste Frau in seinem Beritt. Andere sind offenbar von ihrer eigenen Berühmtheit derart berauscht, dass sie meinen unwiderstehlich zu sein und auch aufdringlich werden zu dürfen. Vielleicht übertragen sie auch einfach ihre Machtexzesse im Unternehmen und ihre Durchsetzungskraft auf die Damenwelt.
Viele Mächtige sind in den vergangenen Jahrzehnten durch „Affären“ in den Medien und in Folge vor dem Scheidungsrichter gelandet. So kämpft Ottfried Fischer in ähnlicher Angelegenheit gerade gegen die „Bild“-Zeitung.
Bei aller Kritik an diesen männlichen Praktiken darf der weibliche Gegenpart jedoch nicht ganz aus der Mitverantwortung entlassen werden. Keine Frau wird in diesem unserem Lande gezwungen, sich als Groupie zu produzieren, als Boxenluder zu degradieren oder Gespielin eines notorischen Arschlochs zu gerieren. It takes two to tango!
Das psychologische Erklärungsmodell liegt aber allemal und wieder einmal mehr auf der Hand: „Neandertaler“. Wer will, darf hier auch „Kleinhirn“ denken.