Der Heilige Geist

Es ist Pfingsten. Gefeiert wird von den Gläubigen die Entsendung des Heiligen Geistes:
Als der Pfingsttag gekommen war, geschah ein Brausen vom Himmel und sie wurden von dem heiligen Geist erfüllt (Apg 2,1-4 EU).

Im griechischen Neuen Testament erscheint der Begriff „Heiliger Geist“ rund einhundert mal. Hier einige bekannte Stellen:

Maria empfängt Jesus durch den Heiligen Geist (Mt 1,18.20 EU, Lk 1,35 EU)
Der Heilige Geist kommt bei der Taufe auf Jesus herab (Mk 1, 9-11)
Die Abschiedsreden Jesu im Johannesevangelium (Joh 16,13–16 EU)
Der Missions- und Taufbefehl (Mt 28,19 EU und Apg 2,38 EU)
Das Pfingstereignis (Apg 2,1-13 EU)
Das Leben der Christen im Geist (Röm 8 EU)
Die Gaben des Heiligen Geistes (Röm 12 EU 1 Kor 12 EU)
Die Frucht des Geistes (Gal 5,22 EU)

Der Heilige Geist ist im trinitarischen Christentum eine der drei Personen Gottes (Dreifaltigkeit: Gott-Vater, Gott-Sohn, Gott-Heiliger-Geist) und wird auch als dritte Person des Dreieinigen bzw. Dreifaltigen Gottes bezeichnet.

Vom Geist Gottes ist auch schon in den ersten Versen der Bibel die Rede: Gottes Geist schwebte bereits über den Fluten, bevor Gott die Welt erschuf (1. Mose 1,1). Gottes Geist gehört also zu Gott. Und Gott selbst gab im Alten Testament einzelnen Menschen seinen Geist, damit sie besondere Aufgaben erfüllen konnten z.B. Mose, Samuel, David, den Propheten.

Wie man dann aber zwischen Gott und seinem Geist trennen muss, konnte mir bisher kein Theologe nachvollziehbar erklären. Nicht nur der kritische Agnostiker erkennt die Schwammigkeit dieses Konstrukts.

Bereits im so genannten“Filioque-Streit“ ging es um die Auseinandersetzung, ob der Heilige Geist von Gott Vater oder von Gott Vater UND Gott Sohn ausgeht, eine Frage, die bereits im Jahre 1054 zur Spaltung zwischen den Orthodoxen Kirchen und der römisch-katholischen Kirche führte.

Andere christliche Glaubensgemeinschaften, die nicht an das Dogma der Dreifaltigkeit glauben (Nichttrinitarier, wie z. B. die Zeugen Jehovas), sehen den Heiligen Geist nicht als Person, sondern als Gottes wirksame Kraft.

Mit etwas Chuzpe könnte man behaupten, dass die dramatis personae des Heiligen Geistes immer dann auftritt, wenn die Glaubhaftigkeit schwierig wird. Oder erklären Sie mal die Entstehung der Welt, die unbefleckte Empfängnis oder das Pfingstereignis!

Einst bei der Bundeswehr kam auch nachts ab und zu der Heilige Geist – und hinterher war es nie jemand gewesen oder für den Unsinn verantwortlich.

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