Bereits im Dezember 2009 erregte sich der Zweitgeist über die Verkommenheit der Sendung „3 nach 9“.
Gestern keimte erneut der Verdacht auf, dass es sich nur noch um eine „Promotion-Show“ bzw. ein „Product Placement“ für Menschen handelt, die ein neues Buch geschrieben, eine neue CD veröffentlicht oder in einem neuen Film mitgewirkt haben, der zufällig genau in der darauffolgenden Woche in den Kinos anläuft.
Da könnte man ja gleich Bill Gates oder Steven Jobs einladen, wenn diese ein neues Betriebssystem oder eine neue Konsole auf den Markt bringen!
Doch offenbar haben selbst die Stars und nicht einmal mehr die Sternchen inzwischen noch Lust bei 3 nach 9 zu erscheinen, sodass man schon den Kollegen-Moderator der NDR Talk-Show, Hubertus Meyer-Burckhardt einladen musste, zudem offenbar laut „Weser-Kurier“ von heute noch ein ehemaliger Kommilitone von Herrn di Lorenzo – da hilft man einander doch gerne aus! So etwas nennt die Wissenschaft ein „selbstreferenzielles System„. Am Ende bliebe dann nur noch Gottfried Böttger in Personalunion von Moderator, Gast und Pianist, der sich selber feiert – das wäre die ultimative Sparversion! Als Zuschauer hilft dann ähnlich wie in der Atomenergiedebatte wohl nur noch eins: Abschalten!
Auch das Niveau ist inzwischen arg auf den Hund gekommen und insgesamt nicht mehr weit von jenem der Regenbogenpresse entfernt. Dabei gäbe es genug Menschen, Themen und Temperamente, die das Zeug für eine gute Geschichte böten – nur leider haben die kein Buch, keine CD, keinen Film zu bieten, nur ein bewegendes Leben – doch das lässt sich leider meist nicht kommerzialisieren.
Stattdessen gähnende Langeweile. Mir ist fad, man bringe mir den Hofnarren!