„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“ (Aristoteles)
Die heilsame Kraft der Gemeinschaft ist keine Erfindung. Menschen, die in stabilen, vertrauensvollen Beziehungen leben, werden seltener krank, sind weniger anfällig für Depressionen, leiden weniger unter Schlafstörungen usw. Das Fehlen sozialer Beziehungen bedeutet ein höheres Gesundheitsrisiko, sagen die Forscher inzwischen.
Gemeinschaft, das ist das Soziale – und Menschen brauchen soziale Dimensionen. Die kleinste Gemeinschaft ist das Paar, die größte das Volk oder die „Völkergemeinschaft“.
Doch keineswegs ist Gemeinschaft mit dem Gutendem Richtigen und Schönen gleichzusetzen. Weder schätzen wir im Nachhinein die „Volksgemeinschaft“ noch das „Kollektiv“. Da klingt „Team“ deutlich moderner, auch wenn keiner so richtig weiß, was der Unterschied zur „Mannschaft“ ist. Und ob die neuen „Communities“ im Internet wirklich Gemeinschaften sind?
Und führt zu viel Sehnsucht nach Gemeinschaft nicht automatisch zu „Opportunismus“ und „Mitläufertum“?
Das „Wir“ funktioniert nur solange, wie es dem „Ich“ auch ohne „Wir“ gut geht. Doch gleichzeitig gilt der Satz des Religionsphilosophen Martin Buber „Der Mensch wird am Du zum Ich.“