Im Zusamenhang mit der Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen für den Monat März 2010 lese ich nicht nur, dass die von privaten Vermittlern betreuten Arbeitlosen nicht in die Statistik der „Bundesabentur für Arbeit“ einfließen, sondern auch, dass es zur Zeit 6,6 Millionen Hartz IV-Empfänger gibt und knapp 1 Million Langzeitarbeitslose.
Angesichts solcher Zahlen sollte das geläufige Argument des (all-)gemeinen „Sozialbetrugs“ durch Hartz IV Empfänger endgültig obsolet geworden sein. Die addierten Zahlen entsprechen knapp 10% unserer Bevölkerung. Kaum anzunehmen, dass diese es alle darauf abgesehen haben, unseren Staat zu berumsen.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, ist allein schon die Bezeichnung „Hartz IV“, als eine nach einem strafrechtlich Verurteilten benannte Sozialreform ebensowenig länger haltbar, wie auch die durch das Bundesverfassungsgericht aufgezeigten Mängel bei der Bemessungsgrundlage umgehend abgestellt werden müssen.
Besonders den Hartz IV-Empfängern muss es als Hohn erscheinen, wenn sie bis zu sechs Stunden am Tag als „Ein-Euro-Jobber“ unterwegs sind und erleben, wie Manager, die Millionen und Milliarden verrudert haben oder anderweitig bestochen, geschmiert gezockt und gezogen haben, mit sechs- und siebenstelligen Abfindungen aufs vorzeitige Altenteil abgeschoben werden.
Wie will eine solchermaßen demokraktisch verfasste Gesellschaft ihre wahlberechtigten Bürger noch an die Urne bekommen?