Vom französische Wirtschafstheoretiker Turgot (1727 – 1781) stammt das älteste „Ertragsgesetz“. Turgot war am Beispiel der Landwirtschaft im Zusammenhang mit der Verwendung von Dünger aufgefallen, dass durch den kontinuierlich gesteigerten Gebrauch von Düngemitteln (bei sonst gleich bleibenden Ressourcen/Bedingungen, also z. B. gleichbleibender Fläche) der Ertrag zunächst stetig anwächst.
Der Ertragszuwachs je zusätzlich ausgebrachter Düngemittelmenge nimmt ab einer bestimmten Ausbringungsmenge ab. Dies führt bei weiterer Düngerausbringung schließlich sogar zu einer Gesamtertragsminderung und sogar zur Bodenvergiftung: Ein überhöhter Einsatz von Düngemitteln wird den Ertrag unter das Niveau führen, das ohne Düngemittel erreicht worden wäre und schließlich jeden Ertrag vernichten.
Will ich zum Beispiel mein Dach neu decken, dauert es recht lange, wenn nur ein Dachdecker sich der Sache annimmt. Bei ein, zwei oder drei Kollegen ginge es schneller und die Kosten wären auch nicht höher. Drängelten sich hingegen 400 Dachdecker auf meinem Dach, ginge die Arbeit wohl kaum voran und die Kosten wären immens.
Im Prinzip geht es also um das Thema „Aufwand und Nutzen“.
So macht es zum Beispiel auch heute keinen Sinn, immer noch mehr Geld in Verbrennungsmotoren oder Kohlekraftwerke zu investieren, weil sich solche Investitionen angesichts abnehmender Ressourcen nicht mehr amortisieren werden.
In einem anderen Bereich korrelliert dieses „Gesetz“ auch mit dem „Gut-statt-perfekt (GSP)“-Prinzip: Ab einem bestimmten Grenze lohnt sich ein zusätzlicher „Input“ nicht mehr. Der Versuch der „Perfektion“ raubt zu viel Zeit und das „gute“ Ergebnis reicht in den meisten Fällen völlig aus.