Die etwas andere Weihnachtsgeschichte – 2

Joseph von Nazaret, stammte aus dem Geschlecht Davids. Er lebte in Nazareth als Bauhandwerker (oft irreführend als „Zimmermann“ übersetzt) im Haus- und Schiffbau tätig.

Nachdem er sich mit Maria verlobt hatte, geschah an ihr das Geheimnis der wunderbaren Empfängnis. Offenbar war Maria mit dem deutlich älteren Joseph nicht zufrieden und wurde anlässlich eines Seitensprungs ungewollt schwanger.

Damit ihr Ernäher, Joseph, sie nicht verstoßen und womöglich „in die Wüste schicken“ würde, wie das seinerzeit Brauch war, erfand die Maria die Geschichte vom „Heiligen Geist“, der über sie gekommen sei:

„Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.“ (Lukas 1,35)

(Diese Geschichte ist nicht zu verwechseln mit der „Unbefleckten Empfängnis“, einem römisch-katholisches Glaubensdogma, nach der die Gottesmutter Maria von jedem Makel der Erbsünde bewahrt, jedoch auf natürliche Weise empfangen und von ihrer Mutter Anna geboren wurde. Damit habe Gott Maria vom allerersten Augenblick ihres Lebens an vor der Macht der Sünde bewahrt. Dieses Dogma ist von der Jungfrauengeburt zu unterscheiden, es bezieht es sich nicht auf die Empfängnis Jesu Christi, sondern auf die seiner Mutter Maria.)

Es ist überliefert, dass Joseph Maria wegen ihrer vermeintlichen Untreue in aller Stille verlassen wollte, doch im Traume über das Ungeheurliche unterrichtet, führte er Maria heim, ohne aber die eheliche Gemeinschaft mit ihr aufzunehmen.

Einige Talmudstellen stellen Jesus als uneheliches Kind dar. Es wird an anderer Stelle auch vermutet, ein Römer (Celsus), habe Maria vergewaltigt. Daraus wird auch die Benennung nach seiner Mutter statt des üblichen „Jeschua ben Josef“ und seine Außenseiterrolle in seiner Heimatstadt erklärt.

Diese Geschichte war aber so gut ausgedacht und wurde offenbar so glaubhaft vorgetragen, dass sie mehrere Tausend Jahre bestand hatte. Fortan war die Rede von Jesus als „Gottes Sohn“.

Noch heute wird seine Geburt von Milliarden Menschen gefeiert – auch wenn sein tatsächlicher Geburtstag schon den Urchristen unbekannt war: Nach Matthäus 2,1 wurde er vor dem Tod Herodes des Großen (4 v. Chr.) geboren; dies halten Historiker für glaubhaft. Angaben wie Lukas 2,2 von einer „ersten“ römischen Volkszählung unter Publius Sulpicius Quirinius dagegen gelten als ahistorisch, da dieser erst 6 n. Chr. Statthalter Syriens und Judäas wurde und keine frühere Steuererhebung dort bekannt ist.

Der Stern von Betlehem, der orientalische Astrologen zu Jesu Geburtsort geführt haben soll (Matthäus 2,2), wird als Verkündigungsmotiv nicht mehr zur Datierung der Geburt herangezogen. Die christliche Zeitrechnung, die das Jahr Eins auf Jesu Geburt folgen lassen wollte, beruht de facto auf einem Rechenfehler.

In diesem Sinne: Frohes Fest!

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