Kinder lieben TV-Sendungen, bei denen Erwachsene oft nur den Kopf schütteln können.
Gestern Abend lief im Privatfernsehen „Upps – die Pannenshow“, eine Billigproduktion, bei der ein Sammelsurium von teilweise uralten privaten Video-Aufnahmen von oftmals miserabler Qualität gezeigt wird, in denen ausnahmslos Menschen oder Tiere durch Ungeschicklichkeit oder Übermut auf unglückliche Weise zu schaden kommen. Ständige Wiederholungen sorgten dafür, dass die Sendezeit von 45 Minuten (inklusive Werbeblöcke) ausgefüllt wurde.
Das Erfolgsrezept ist in allen Fällen die Schadensfreude.
Darüber kann und soll die Nation lachen – wenn sie sonst schon nichts zu lachen hat.
Doch dem Fass wurde die Krone aufgesetzt, als der Moderator einen Tischtennisschläger in die Kamera hielt und die Frage stellte: „Ist dies ein Tischtennisschläger oder ein Handspiegel?“ Die Zuschauer konnten dazu beim Sender anrufen. Unter den den Anrufern mit der richtigen Antwort wurden 250 Euro ausgelost. Klein eingeblendet war zu sehen, das jeder Anruf aus dem Festnetz 50 Cent koste, aus dem Mobilnetz mehr.
Jeder kann sich also ausrechnen, wie sich diese Billigsendung finanziert.
Wir dürfen sicher sein, dass es genug Zuschauer (Kinder?) gibt, die diesem Aufruf folgen. Damit die Kasse auch stimmt, geschah der Aufruf zum Anruf wenigstens fünf Mal innerhalb der Sendung.
Der Grad an Verblödung entwickelt sich offenbar proportional zu dem der Verführung, wobei das Eine immer zwingend das Andere braucht. Die Frage ist nur, was kommt zuerst?