(K) ein bisschen Frieden?

Die alles entscheidende Frage ist, ob der Mensch überhaupt zum Frieden befähigt ist.

Die meisten Lebewesen in freier Natur sind es nicht.

Reicht die Tatsache, dass der Mensch vernunftbegabt ist, aus, seine (kleinhirndominierten) animalischen Urinstinkte in Schach zu halten? Die vergangenen Jahrtausende der Menschheitsgeschichte scheinen das Gegenteil zu beweisen.

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt!“ (Schiller, Wilhelm Tell IV, 3).

„Homo homini lupus“ verkürzte Thomas Hobbes (1588 – 1679) Titus Maccius Plautus (ca. 250 v. Chr.), um den vorstaatlichen Naturzustand des Menschen zu beschreiben.

„Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen“, mit diesem Satz eröffneten Karl Marx und Friedrich Engels ihr „Manifest der Kommunistischen Partei“.

Auch das Buch der Bücher, die Bibel, ist ein Sammelsurium der Greueltaten, angefangen von Kain, der seinen Bruder Abel erschlug, über die Kreuzigung Christi, verlängert um die Kreuzzüge, Hexenverbrennungen, Ketzerhinrichtungen usw.

Kein Ort, an dem es durchgehend friedlich zuginge: Geschwister zanken um das Spielzeug, Kindergartenkinder um den Platz auf der Schaukel, Schulkinder darum wer als erster in den Bus steigt, Nachbarn um überhängene Baumzweige, Autofahrer um Parkplätze, Mitarbeiter um Jobs, Nachbarorte darum, wer das neuen Feuerwehrhaus bekommt, Länder um den Finanzausgleich, Staaten um Einflussphären und Rohstoffe.

Auch in der Natur gibt es Raubtiere und Friedtiere. Die einen brauchen zwingend den anderen.
Hat die Natur womöglich ein „Unfriedfertigkeitsgen“ oder „Aggressionsgen“ vorgesehen, um die Selektion weiter voranzutreiben?

Dieser Beitrag wurde unter Gesellschaft abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.