Die Kritiken der Zeitungen sind überwiegend positiv.
Meine Frau war anderer Meinung: Ihr gefiel die Stimme von Charlotte Roche so gar nicht.
In der Tat wirkt Charlotte Roches Stimme oft „naiv“, etwas piepsig – vielleicht handelt es sich dabei aber auch nur um ein Überbleibsel der Sprachmodulation ihrer britischen Herkunft – etwas, das bei ihrer früheren Tätigkeit beim TV-Sender „Viva“ und dessen Zuschauer sicher vertretbar war, im Sendeformat von „3 nach 9“ aber eher stört.
Zweifelsohne hat N3 beim Engagement von Charlotte Roche aber genau auf diesen Effekt im Rahmen einer Verjüngungskur gesetzt: Giovanni di Lorenzo für die Zielgruppe 50+, Charlotte Roche zur Hinzugewinnung jüngerer Zuschauer – Quote (9,6% bei dieser Sendung) geht eben fast über alles.
Geschickt auch der – vermutlich inszenierte – Rollentausch, bei dem Giovanni die Lorenzo sich für die Zoten als zuständig erklärte und Charlotte Roche (auch äußerlich) in die Rolle einer eher biederen Moderatorin schlüpfte.
Ob die neue Befindlichkeitsmoderation („Na, Bully, es ist meine erste Sendung. Erst mal musst Du mir helfen. Ich hab nämlich Lampenfieber. Seit Monaten und Wochen beschäftigt mich das. Hast du auch manchmal Lampenfieber?“) trägt, wird sich zeigen, denn
The show must go on.