Im Laufe des vergangenen Jahres habe ich mich von einer ganzen Reihe von Freunden „verabschiedet“. Was mich im einzelnen zu dieser Bereinigung geführt hat, vermag ich nicht zu sagen. Möglicherweise bin ich ein nur wenig zu Kompromissen fähiger Mensch. Von „Altersmilde“ keine Spur, glaube ich, dass es gerade in dieser Lebensphase um Klarheit geht.
Doch alle Menschen brauchen Freunde: Freunde um jene Freuden des Lebens zu teilen, die man allein nicht genießen kann – besonders aber Freunde, um das Leid (mit-) zu teilen, das den älteren Menschen zwangsläufig häufiger antritt als den jungen. Wir verlieren in der natürlichen Absterbeordnung unsere Eltern, werden selber krank oder haben anderweitige Sorgen.
„Freundschaft ist unnötig , wie die Philosophie, wie die Kunst (…) Sie besitzt keinen Wert für den Lebenskampf, aber sie gehört zu jenen Dingen, die das Leben lebenswert machen.“ (C. S. Lewis)
Gut, wenn man dann Menschen hat, mit denen man offen über seine Anliegen sprechen kann. Wie Martin Buber schon schrieb: „Der Mensch wird am Du zum Ich.“
„Für kleine Akte (zusammen jagen, in einer Fabrik arbeiten) reicht die schwache Liebe: Kameradschaft. Große Akte erfordern jedoch große, wahre Liebe: Freundschaft. Freundschaft entzieht sich dem ökonomischen Verständnis des Quidproquos. Sie gibt – ein wahrer Freundgibt alles für den anderen. Es handelt sich dabei um Freundschaft über den Tod hinaus, Profite und persönliche Gewinne spielen dabei nie ein Rolle.“ (Tomáš Sedláček )
Nachtrag: DIE ZEIT 34 / 2009 widmet der Freundschaft einen Schwerpunkt:
http://www.zeit.de/2009/34/WK-Safranski
Hallo K.-H.
ich kann einfach nicht aufhören zu lesen.
Gruß D. Osmers