Erst heute muss ich zu meiner Bestürzung erfahren, dass mein Lieblingsautotester meiner Lieblingsendung „DAS!“ auf N3-TV bereits Anfang Juli verstorben ist.
Seit einigen Wochen habe ich mich bereits gewundert, dass ich ihn sonntags zwischen 18:45 h und 19:30 h nicht mehr gesehen habe. „Zu spät eingeschaltet“, dachte ich bis heute.
Keiner konnte die Motorhauben so furchterregend zuknallen wie er. Seine Autotests waren kultig und eher schrullig und so gar nicht „repräsentativ“. Und nicht erst bei seinem (vermutlich bei Cato entlehnten) ständig wiederholten Satz „Und die letzte Frage, wie immer zum Schluss: Was kostet der Spaß?“ wusste man, was Karl-Otto Maue vom soeben getesteten Modell hielt. Mit bissigen bis ironischen Kommentaren (Maue hat einst beim Satiremagazin „extra 3“ gearbeitet) torpedierte er die Werbeaussagen der Hersteller unter der Wasserlinie und versenkte manches Mobil in der Autohölle.
Die Reaktionen der Hersteller waren ihm gleichgültig. Maue war unbestechlich aber keineswegs ausgewogen: Zu hohe CO2-Werte konnten bei einem ansonsten guten Auto zu einer Totalabwertung führen. Ein Auto ohne Flaschenhalter für seine Ein-Liter-Thermosflasche fiel sofort durch. Der Kofferraum musste groß sein (Maue hinterlässt Frau und drei Kinder) und die Sitze angenehm und seitlichen Halt gebend.
Irgendwann um die Jahreswende herum hatte ich mich angesichts einer monatelang anhaltender Heiserkeit Maues schon ein wenig gewundert. Nun ist er „nach langer, schwerer Krankheit“, wie es immer so schön viel- und nichtssagend heißt, gestorben, mit gerade einmal 62 Lebensjahren.
Ich werde Karl-Otto Maue vermissen. Besonders sonntags zwischen 18:45 und 19:30 h.