Rainer Mammen, seines Zeichens Leiter der Kulturredaktion des „Weser-Kurier“, schreibt hin und wieder unter der Rubrik „Papierstau“ eine eigene Glosse im Kulturteil der Zeitung.
Mit gebetsmühlenhafter Routine kommen darin immer zwei Damen vor: „Frau Dr. B.“, die den alternden Herrn Mammen am Wochenende auf seinem Sofa Gesellschaft leistet und „Veuve Clicquot“, Ihnen vielleicht bekannter als „Unternehmerselters“, den erstere Dame mit Herrn Mammen gemeinsam zu schlürfen pflegt, am Wochenende auf dem Sofa, versteht sich.
Außer mir goutieren vermutlich keine weiteren zehn Leser dieser ohnehin mediokren Bremer Tageszeitung Herrn Mammens albernen, langatmigen und so völlig belanglosen Geschichten, doch heute morgen gab es in jenem „Papierstau“ ein Novum: Herr Mammen hat sich politisch geäußert, etwas, was die Kulturredaktion ja sonst peinlichst zu vermeiden sucht, wenn es irgend geht. Rainer Mammen hat sich ausführlich über Herrn Ronald Pofalla, den amtierenden Pressesprecher der CDU, mokiert, eben weil dieser dem amtierenden SPD-Chef Beck „Wortbruch“ vorwarf.
Mein Frau hat, wenn wir beide auf dem Sofa sitzen – nein, nicht mit Veuve Clicquot, sondern mit Hündin Trixie – für Herrn Pofalla immer nur ein Wort übrig: „ekelhaft“, von dem ich mich an dieser Stelle sogleich distanzieren möchte. Ich hingegen möchte Herrn Mammen bzw. Herrn Pofalla daran erinnern und mit Verlaub ergänzen, dass bereits der erste Bundeskanzler der BRD ja selber jenen berühmten Satz prägte: „Was schert mich mein dummes Jeschwätz von jestern!“. Ja, Sie haben es erraten, das war kein anderer als Konrad Adenauer, seine Partei die CDU.