Ein „Koofmich“ ist im Berlinerischen ein Kaufmann, Materialist oder Mensch mit konsumistisch-hedonistischer Lebenseinstellung. Entweder entstanden aus „koofen“ und „Michel“, in Anlehnung an den »Deutschen Michel«, oder aus »Kauf (Koof) mich!«.
Koofmichs sind immer und ausschließlich auf ihren eigenen materiellen Vorteil aus. Sie sind vom „Stamme Nimm“, ständig auf der Suche nach dem nächsten Geschäft.
Man könnte auch sagen, ein Koofmich sei jemand, der seine eigene Großmutter verkaufen würde. Er verkauft dem Bauern eine Melkmaschine und nimmt die letzte Kuh in Zahlung. Oder jemand, bei dem man seine Finger nachzählen muss, nachdem man ihm die Hand geschüttelt hat, ein Geschäftemacher, also.
Überhaupt ist das ganze Leben eines Koofmichs einzig darauf ausgerichtet, das nächste Geschäft zu planen. Indes ist die Notwendigkeit des Gelderwerbs bei ihm weitgehend losgelöst von seinen Aktivitäten – es ist nicht so, dass er seine Geschäftelchen zwingend machen müsste. Er kann es nur nicht lassen. Auch das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis ist nicht vorrangig. Auch kleinste Geschäfte befriedigen den Koofmich. Er zieht seine Lebenslust aus jeder Transaktion.
Einen Koofmich könnte man an jedem Fleck dieser Erde aussetzen. Bereits nach kurzer Zeit wäre er aktiv, um irgendetwas zu kaufen oder verkaufen, um damit Gewinn zu machen. Denn der Koofmich ist ein manisch Getriebener.