Über die Sünde

Sünde ist ein Begriff sowohl im Judentum, Christentum als auch Islam. Er bezeichnet die falsche Lebensweise von Menschen.

Der Grad der Sünde ist dabei unterschiedlich, ähnlich wie der zwischen einer Verwarnung und einem Bußgeld. Die „lässliche Sünde“ ist nach katholischer Lehre eine Sünde, die nicht zur ewigen Verdammnis führt. Lässlichen Sünden machen im Todesfalle eine Reinigung im Fegefeuer erforderlich machen, ehe die Seele sich der Gottesschau erfreuen kann.

Mit dem Begriff Todsünde (peccatum mortiferum) werden im Katechismus der katholischen Kirche besonders schwerwiegende Sünden bezeichnet. Die Todsünde – als bewusste Abkehr von der Liebe Gottes – bewirkt die Höllenstrafe, den Ausschluss von der Gemeinschaft mit Gott.

Eine Todsünde liegt nicht vor, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:
– Es handelt sich nicht um eine gewichtige Sache
– Man war sich des Bösen nicht voll bewusst
– Die Tat war nicht völlig freiwillig (es lag innerer oder äußerer Zwang vor).

Sünden entstehen nach der klassischen Theologie aus sieben schlechten menschlichen Charaktereigenschaften:

– Superbia – Hochmut (Eitelkeit, Stolz, Übermut)
– Avaritia – Geiz (Habgier)
– Luxuria – Wollust (Ausschweifung, Genusssucht, Begehren)
– Ira – Zorn (Wut, Rachsucht)
– Gula – Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
– Invidia – Neid (Eifersucht, Missgunst)
– Acedia – Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens)

Einst konnte man sich auch von seinen Sünden gegen Zahlung einer gewisse Summe Geldes befreien. Dr. Martin Luther hat der Handel mit sog. „Ablasszetteln“ dermaßen erbost, dass er im Jahre 1517 nicht nur 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, sondern gleichzeitig für die Spaltung der katholischen Glaubenslehre gesorgt hat. Seither gibt es den protestantischen Glauben und darin einen anderen Umgang mit dem Thema Sünde.

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