Unkraut vergeht nicht

Was einst „Unkraut“ hieß wird im Rahmen gewaltfreier Kommunikation inzwischen gerne auch als „Beikraut“, „(Acker-) Wildkraut“ oder „Spontanvegetation“ bezeichnet.

In allen Fällen handelt es sich um Pflanzen, die vom Gartenfreund nicht geschätzt und ausgerupft werden, wo es nur geht. Dabei bezeichnet „Unkraut“ usw. nur Pflanzen, die dort wachsen, wo der Mensch sie nicht haben will.  Und manches „Unkraut“ hat es im Laufe der Zeit doch noch auf unseren Speiseplan geschafft – so galt der Roggen im Mittelalter als „Unkraut“, genauso wie Feldsalat oder Rauke (modern auch „Rukola“ genannt).

Und längst nicht alle „Wildkräuter“ sind ein Problem für den Gärtner: Von etwa 350 heimischen Arten wuchern nur etwa 50 so stark, dass mancher Gartenbesitzer darüber in heiligen Zorn ausbricht.

Botanisch gesehen gibt es also gar kein Unkraut, sondern nur Gewächse, die der Mensch an den Rand seiner Äcker verdrängt hat. Dadurch sind viele Wildkräuter vom Aussterben bedroht, wie etwa die Kornblume oder der Ackerrittersporn – und mit ihnen viele Insektenarten. Und so manches Unkraut blüht ebenso schön wie die Blumen in unserem kultivierten Garten.

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