Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Gewalt.
Es begann in unserer abendländischen (die eigentlich eine morgenländische ist) Religionsgeschichte mit einem Rausschmiss aus dem Paradies und wurde alsbald mit einem Brudermord fortgesetzt. Später fielen benachbarte Stämme übereinander her, oder es drangsalierten die stärkeren die schwächeren Ethnien bei Kampf um die Weideplätze, so dass diese in den Exodus gehen mussten. Dann bekämpften sich Städte, Völker und schließlich in der Neuzeit ganze Staatssysteme.
Mit der Friedfertigkeit des Menschen ist es also ebenso weit her wie mit der der Götter, wobei besonders der christliche Gott ein rachsüchtiger Gesell ist, der die Sünden der Väter gerne bis ins dritte oder vierte Glied bestraft („Sippenhaft“).
Nun hat sich die Gewalt im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Sie ist zum Teil raffinierter geworden. Man braucht seinen Gegner nicht mehr blutrünstig mit dem Knüppel den Schädel einzuhauen, sondern kann ihn mit „Distanzwaffen“ töten – „High noon“.
Was hat der Mensch nicht alles erfunden, um seine vermeintlichen Feinde zu erledigen: Giftgas (Chemie), Milzbrand (Biologie) oder radioaktive Strahlen (Atom). Er hat ebenso Panzer konstruiert wie Flugzeuge, Schiffe, U-Boote oder Raketen, um den Anderen zu Wasser, zu Lande und in der Luft angreifen zu können.
Höhepunkt sind die inzwischen in die Schlagzeilen geratenen unbemannten Kampfdrohnen, mit denen man ganze Orte samt Menschen von der Landkarte radieren kann, ohne dass „Eigenblut“ (Georg Schramm) flösse: Da macht sich keiner mehr selber die Hände schmutzig – die Lösung schlechthin.
Das alles ist doch ebenso perfide wie krank, oder?