Kinder – die Kosten des Glücks?

Warum schließen wir besonders kleine Kinder immer so gerne ins Herz?

Gewiss, die Natur hat mittels Mimikry dafür gesorgt, dass kleine und kleinste Kinder bei uns automatisch und reflexhaft einen Schutzinstinkt hervorrufen.

Doch das Bezaubernde an Kindern ist – zumindest bis zu einem gewissen Lebensalter – dass sie so authentisch sind, ihre gezeigten Gefühle sind echt.

Doch Kinder steigern meist nur vorübergehend das Glück der Eltern: Kinder lärmen, machen Dreck, kosten viel Geld und wollen nie ins Bett gehen. Kinder haben eben nicht nur einen emotionalen Nutzen für ihre Eltern, sondern verursachen auch finanzielle, psychische und physische Kosten.

Studien weisen darauf hin, dass der emotionale Nutzen der Kinder bereits im Vorschulalter abnimmt. Das sei womöglich der Grund, weshalb Männer wie Frauen nur bis zum vierten Lebensjahr des jüngsten Kindes deutlich höhere Zufriedenheitswerte aufweisen als Kinderlose.

Dies widerspricht der verbreiteten Annahme, dass Eltern erleichtert aufatmen, wenn die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, keine Windeln mehr benötigen und erste ganze Sätze formulieren können.

Vielleicht liegt es ja daran, dass mit der Selbständigkeit der Kinder die Konflikte zunehmen, die anfängliche Nähe schwindet und Mädchen und Jungen im Vorschulalter nicht mehr ganz so niedlich sind wie Zweijährige?

Die Natur wird sich schon etwas dabei gedacht haben: Geht es doch nach einer Phase des absoluten Schutzbefürfnisses darum, alsbald selber überlebenstüchtig zu werden.

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