Brot und Spiele

Panem et circensesBrot und (Zirkus-) Spiele, das war schon Motto des Römischen Reiches. Kein Staat hat jemals vorher die Manipulation seines Volkes so planvoll und gezielt betrieben. Man wusste, dass man dem Volk genug zu essen und Ablenkung bieten musste, sollte es nicht aufmucken.

Zum Teil verheerenden Zustände in der Stadt Rom waren für den römischen Staat Grund genug, nicht nur Spiele, sondern auch Lebensmittel zu finanzieren. Es brodelte vor allem in den unteren Schichten der römischen civitas. Und so wurde während  circensischer Veranstaltungen auch Brot – panem – in die hungrige Menge geworfen.

Im Kolosseum in Rom konnten bis zu 50.000 Bürger mit Brot versorgt werden und mit den neuesten technischen Raffinessen der damaligen Zeit ausgestattet, bot das Kolosseum die Möglichkeit für alle Arten von Spielen.

Viele Senatoren machten sich durch aufwendige Spiele beim Volk beliebt, engagierten hunderter Gladiatoren, um die Massen zu unterhalten. Im ganzen Land wurden zahlreiche Amphitheater gebaut – die neu errichteten Arenen boten eine Vielzahl an Möglichkeiten.

Arena? Das kennen wir doch! Auch heute verstehen es die Staaten, ihre Völker mit eindrucksvoll inszenierten Großereignissen von wirtschaftlichen oder politischen Problemen abzulenken. Auch die dunkelste deutsche Geschichte ist in dieser Hinsicht jahrelang erfolgreich gewesen.

Die moderne Diktion für circenses lautet „Sport und TV“. Eine moderne Abwandlung des Ausdrucks kam als „Fressen, ficken, fernsehen“ in Umlauf. Dem ist leider wenig hinzuzufügen.

Doch war die Volksbespaßung einst noch kostspielig, verdient man heute sogar noch Geld damit, viel Geld. So segnet das Mittel dann im Nachhinein noch den Zweck – oder umgekehrt.

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