Arroganz

Wenn wir jemanden als „arrogant“ bezeichnen, dann haben wir den Eindruck, dass er sich für etwas Besseres hält.

Gewöhnlich fühlen wir uns unwohl in Gegenwart arroganter Menschen und meiden den Kontakt zu diesen. Arrogante Menschen erreichen mit ihrem überheblichen Verhalten weder – die wohl insgeheim gewünschte – Anerkennung noch Zugehörigkeit.

Neuerdings versucht mancher seine Arroganz durch den Spruch „Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz!“ zu legitimieren. Grund genug also, der Sache einmal auf den Grund zu gehen.

Das Wort selber leitet sich vom Lateinischen arrogare = sich anmaßen ab. Letztlich entsteht Arroganz aber aus Unsicherheit: Wenn arrogante Menschen sich nach außen hin hervortun, fühlen sie sich innerlich meist eher minderwertig. Sie erhöhen sich quasi selber, indem sie andere abwerten, erniedrigen oder kleinmachen.

Wer nicht wichtig ist, aber das starke Bedürfnis hat, es zu sein, der muss vor anderen so tun, als ob. Durch Überheblichkeit oder Besserwisserei schafft man sich eine Distanz, um sich zu schützen, in dem Glauben, wenn man anderen das Gefühl gibt, weniger wert zu sein und nicht mit ihnen mithalten zu können, werden diese sie nicht angreifen. Arroganz ist also auch eine Art Selbstschutz.

Nur, wer über eine gesunde Selbstachtung und ein gutes Selbstwertgefühl verfügt oder sich selbst nicht allzu wichtig nimmt, der muss auch nicht wichtiger tun als er ist.

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