Integrität

Im Lateinischen bedeutet integritas „Unversehrtheit“ oder „Unbescholtenheit

Integrität bezeichnet unter anderem auch die Übereinstimmung zwischen idealistischen Werten und tatsächlicher Lebenspraxis. Die Aussage über einen Menschen – er sei „integer“ – bedeutet, dass diese Person „unbestechlich“ ist und über ein festes Wertesystem verfügt; was sie sagt, das meint und tut sie auch.

Doch können Menschen überhaupt je vollends integer sein?

Ähnlich wie „richtig“ und „falsch“ von Menschen geschaffene Werte sind und solche Kategorisierungen im Laufe der Zeit neu vorgenommen werden können, ist es durchaus plausibel, wenn ein Mensch im Laufe der Zeit seine Position, Meinung, Haltung ändert – und zwar in dem Maße, wie sein Wissen oder seine Erfahrungen wachsen oder sich die Umgebungsvariablen verändern.

Von Wolf Biermann stammt der Satz: „Nur wer sich ändert, bleibt sich selber treu.“ Wenn auch zunächst milde als wendehalsiger Opportunismus belächelt, hat der Ausspruch doch Ähnlichkeit mit dem oft zitierten Satz „Wer mit 20 Jahren nicht Sozialist ist, der hat kein Herz, wer es mit 40 Jahren noch ist, hat kein Hirn“, der als Wanderzitat Georges Clemenceau, Winston Churchill, Bismarck, Fontane und anderen zugeschrieben wird.

Wat kümmert mich ming Jeschwätz von jestern?“ – so wird gerne Konread Adenauer zititert, der Satz ist jedoch nicht belegt. Nachweislich ist jedoch seine Aussage
„Es kann mich doch niemand daran hindern, jeden Tag klüger zu werden.“

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