Wer Husten hat, der geht ins Konzert!

Dieser resignative Ausspruch von Liebhabern klassischer Musik erfährt nun endlich den Versuch einer wissenschaftlich fundierten Legitimation.

Studien hatten schon vor einigen Jahren herausgefunden, dass Besucher klassischer Konzerte 0,025 Mal pro Minute husten. Das ist doppelt so häufig wie der Durchschnittsbürger. Doch warum ist das so ist, damit hatte sich noch niemand beschäftigt! Nun endlich hat sich eine akademische Spitzenkraft mit dieser Jahrhundertfrage beschäftigt.

Andreas Wagener, Wirtschaftsprofessor an der Universität Hannover und Leiter einer School of Economics and Management, hat eine Theorie, wie die SZ am 21. Februar 2013 berichtet.

Es sei nämlich das natürliche Bedürfnis, sich auch in einem Konzert mit anderen Menschen zu unterhalten. Da dies aus Gründen der Konvention nicht erlaubt sei, flüchte der Besucher bewusst in das Husten. Hmm.

Klassische Musik sei ein Phänomen der sozialen Oberschicht, und diese pflege ein besonders ausgefeiltes manierliches Benehmen, das keinen anderen Sinn als soziale Abgrenzung habe. Beim Husten gehe es folglich nur um ‚Concert etiquette‘.  Hmm, hmm.

Wen also derzeit Hustenreiz plagt, der ist im Konzert offenbar auch gesellschaftlich gut aufgehoben. Da capo! Hmm, hmm, hmm.

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