Der Hohlweg in Syke-Gessel

Foto: khh

Der Gesseler Hohlweg hat genau so wenig mit dem Landvogt Gessler aus Schillers Wilhelm Tell – man entsinnt sich: „Durch diese hohle Gasse muss er kommen“ – zu tun, wie eben dieser mit Jochen Voigt. Was beide jedoch eint, ist der Gessler Hohlweg.

Startpunkt der kleinen Wanderung ist das Bioland Hofrestaurant Voigt. Nach wenigen Minuten kann man die neue Bemalung in der Bahnunterführung bewundern. Gleich nach der Unterführung geht es links ab – immer an der Bahn lang. „Train-Spotter“ Jochen Voigt kennt den Fahrplan auswendig und kann dem Gast nicht nur über die genaue Verspätung des jeweiligen Zuges Auskunft geben, sondern auch über den Lokomotiventyp, den Betreiber usw. Gleichzeitig lichtete er den einen oder anderen vorbeifahrenden Zug ab: Zwei ICE, zwei Regionalbahnen und den sehr kurzen aber bunten Hamburg-Köln-Express HKX.

Danach führt der Weg am Feldrain und dem Waldstück „Spreeken“ entlang, eine „Realgemeinschaft“, also eine der heute seltenen Allmenden – denn der Wald gehört allen Bauern Gessels gemeinsam. Am Ende des „Spreeken“, gleich beim Strommast der Hochspannungsleitung, beginnt der Hohlweg. Ein Hohlweg ist ein Weg, der sich durch jahrhundertelange Nutzung mit Fuhrwerken und Vieh sowie abfließendes Regenwasser in das umgebende Gelände eingeschnitten hat. Das landschaftliche Kleinod von Altgessel war zu früheren Zeiten ein wichtiger Verbindungsweg von Leerßen nach Barrien.

Etwa in der Mitte des Hohlweges stößt der Wanderer auf etliche Dachsbauten, etwa dort, wo ein Strohballen den Weg versperrt. Am Ende des Hohlwegs befindet sich eine Bank, von der aus man einen herrlichen Blick über die Landschaft nach Südosten hat. Nun sehen die vorbeifahrenden Züge tatsächlich wie Miniatureisenbahnen von „Märklin„aus!

Zurück durch den Hohlweg kann man auch seinem ursprünglichen weiteren Verlauf durch das Waldgebiet „Spreeken“ folgen. Eine heiße Tasse Kaffee bzw. Tee im Hofrestaurant belohnt die Ausflügler an diesem kalten und windigen Nachmittag.

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