Die Sage von den Sanddünen

Zeichnung: Klaus Merkle

Am nördlichen Rand des Teufelsmoores lebte einst ein Fürst, der eine hübsche Tochter hatte. Ein Riese, der südlich der Aller wohnte, hatte sich in dieses hübsche Kind verliebt und wollte sie zur Frau. Ihr Vater lehnte dieses ab. Der Riese verstand es aber den Fürsten unter Druck zu setzen, sodass dieser endlich in die Heirat einwilligen musste.

Als Brautgeschenk sollte der Riese eine große Schürze voll mit feinem weißen Sand mitbringen, um angeblich ein Teil des Moores trockenlegen zu können. So wie es üblich war, holte der Brautvater den Bräutigam ab. Da er jedoch nicht mit den Riesenschritten des Bräutigams nicht mithalten konnte, nahm ihn dieser und trug ihn auf der Schulter.

Auf seinem Wege zur Braut übersprang er mit einem Riesensatz die breite Aller. Dabei fiel ein Teil des Sandes aus der Schürze heraus. Dieser Sandhaufen ist heute noch als „Verdener Dünen“ im Stadtwald zu sehen. Gleiches passierte beim Überspringen der Wümme. So entstanden die Sanddünen in Eweringhausen, nahe der Raststätte Grundbergsee an der A1. Weiter ging es durchs Teufelsmoor. Trotz seiner großen Füße sackte der Riese ein und steckte letztlich fest.

Der Fürst sprang von seiner Schulter, rief; „Ätsche-Bätsch, das habe ich so gewollt“ und lief leichtfüßig übers Moor davon. Der Riese war erbost, als er merkte, dass er in eine Falle geraten war, warf den Sand aus seiner Schürze dem fliehenden Fürsten hinterher, damit dieser darunter begraben werde. Doch er zielte zu ungenau, der Fürst wurde nicht getroffen und der Sand landete mitten im Moor.

Schatzsucher in Niedersachsen finden diesen 54 Meter hohen Sandhaufen in Worpswede. Dort wird er Weyherberg genannt, weil die Leute dort meinten, der Wind habe diesen Sand angeweht (Plattdeutsch =„ weyht“).

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