Sag mal „danke“!

Wer als Kind einst von Erwachsenen etwas geschenkt bekam, musste nicht nur lernen, sich dafür zu bedanken („Sag mal danke!“): Die Jungen waren dabei gleichzeitig  aufgefordert, einen „Diener“ bzw. die Mädchen einen „Knicks“ zu machen.

Auch manchem Erwachsenen heute fällt es nicht leicht, zu danken – vermutlich, weil der Dank eine uralte Unterwerfungsgeste ist bzw. die Abhängigkeit von einem anderen dokumentiert. Doch ein Dank wird meist erwartet und ein vergessenes „Dankeschön“ wird lange nachgetragen.

„Keine Schuld ist dringender, als die, Dank zu sagen.“ (Marcus Tullius Cicero)

Dankbarkeit ist kann entweder ein Gefühl sein oder eine Anerkennung für eine materielle oder immaterielle Zuwendung, die man erhalten hat. Im ersteren Falle ist Dankbarkeit eine Emotion, die mit der Reflexion über etwas Gutes verbunden ist, das geschah. Anerkennung wendet sich hingegen an den, der oder das dafür verantwortlich war. Auch die christliche „Eucharistie“ ist wortwörtlich eine „Danksagung“.

Dankbarkeit ist auch ein wesentlicher Schlüssel zu Glück und Zufriedenheit. Zugleich ist sie ein Schlüssel zu den Herzen anderer Menschen. Denn Dank kostet nichts, bewirkt aber viel – wenn er ehrlich gemeint ist und von Herzen kommt.

“Es ist ein lobenswerter Brauch: Wer was Gutes bekommt, der bedankt sich auch.” (Wilhelm Busch)

Die stets rührige Disziplin der Psychologie will herausgefunden haben, dass echte Dankbarkeit eine schützende und stabilisierende Funktion hat. Wer nämlich wertschätzend durchs Leben geht, soll zufriedener und sozialer sein als Menschen, die sich stets auf das konzentrieren, was sie (noch) nicht haben.

„Wäre das einzige Gebet, das du in denem Leben sprichst, ein Danke!, es würde genügen.“ (Meister Eckart)

Wofür können wir dankbar sein? Im Grunde genommen für alles.

“Jeden Tag erinnere ich mich hundert Mal daran, dass mein inneres und äußeres Leben von der Arbeit anderer, lebender und bereits verstorbener Menschen abhängt und dass ich mich bemühen muss, im gleichen Maße zu geben, wie ich empfangen habe und immer noch empfange.” (Albert Einstein)

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