Wie es der Zufall will …

Es gibt Momente im Leben, für die man gerne das Wort „Zufall“ verwendet – und die doch  scheinbar einen tieferen Sinn zu besitzen scheinen.

So entscheiden zB manchmal nur wenige Minuten früher oder später darüber, ob zwei Menschen sich zufällig begegnen, möglicherweise an einem für beide weit entfernten Ort, etwas, das immer wieder zur Überraschung aller Beteiligten führt. „Besser hätten wir uns nicht verabreden können!“, lautet dann oftmals das Resümee.

So war zB der Ausflug nach Scheeßel schon seit zwei Jahren geplant. Man wollte historischen familiären Spuren folgen und Stätten besuchen, wie sie auch der im Ortsteil Westerholz geborene Bremer Chronist Hartmut Mensendiek beschrieben hat. Nachdem man auf dem dortigen Bullerberg (43 Meter über NN) angekommen ist, hält nur wenige Minuten später ein Auto, jemand steigt aus und fragt: „Seid Ihr auch Bullerberger?“ In den nächsten zehn Minuten stellt sich heraus, dass man beidseitig sowohl Hartmut Mensendiek kennt, als auch den üblen Kurt Mann als Lehrer hatte. All dies ist Jahrzehnte her und dies das erste Mal, dass alle Beteiligten (wieder) den Bullerberg besuchen.

Zufall ist ein Begriff für alles Positive, das nicht beabsichtigt geschieht und dennoch einen Sinnzusammenhang herstellt – für dessen Entstehung es scheinbar jedoch keine logische Erklärung gibt.

Bei solchen auf den ersten Blick als zufällig erscheinenden Ereignissen stellen Naturwissenschaftler gerne die Frage, ob man nicht schlicht zu wenig Informationen hatte, um eine exakte Vorhersage dieser Ereignisse zu treffen? Denn im Prinzip haben wir es bei Zufällen immer mit einem Raum-Zeit-Kontinuum zu tun: Grundbedingung für den Zufall ist eben, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.

Wie dem auch sei: Wir brauchen ihn manchmal, den Zufall, um glücklich zu sein. Wir brauchen ihn manchmal auch, um uns neue Perspektiven zu eröffnen, neue Entscheidungswege einzuschlagen. Und zugegeben: Ein vorbestimmtes, vorhersehbares Leben wäre langweilig.

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