Minister Ramsauer entdeckt „Kampfradler“

Ja, es ist ein Kreuz mit den Radlern, besonders in den Städten. Sie kommen von überall, auch die Einbahnstraße verkehrt herum herauf. Im permissiven Bremen hat man lösungsorientiert einfach kapituliert und das Radeln gegen die Einbahnstraßenrichtung für Radfahrer freigegegen.

Eine solche Anarchie wäre in Bayern vermutlich undenkbar. Verkehrsminister Ramsauer hat gar eine neue Aufgabe ausgemacht: Er will den von ihm so titulierten „Kampfradlern“ Paroli bieten. Die Verrohung der Sitten bei Radfahrer macht er jetzt zur Chefsache. Nach dem „Problembär“ nun also der „Kampfradler“.

Kampfradler missachten Verkehrregeln und haben offenbar eine „Rot-Grün-Sehschwäche“ – Ampeln gelten für sie nicht. Auch liegt die Promillegrenze bei Radfahrern derzeit noch bei 1,6, bevor der Autoführerschein weg ist. Auch das Telefonieren auf den Rad ist noch billiger als im Auto ohne Freisprechanlage – eine schreiende Ungerechtigkeit im wahrsten Sinne des Wortes.

„Die Missachtung von Verkehrsregeln unter Radfahrer ist inflationär, an keine
Altersgruppe oder soziale Schichtung gebunden. Anzugträger ignorieren rote Ampel
ebenso wie Kinder, junge Mütter, Jugendliche und auch ältere Menschen.“ (GdP)

Nun denkt der Minister gar über ein Nummernschild für Fahrräder nach, um die Missetäter besser strafrechtlich verfolgen zu können – das schafft Arbeitplätze in der Verwaltung.

Und die einst beliebte Sendung „Der 7. Sinn“ im TV soll wiederbelebt werden. Wie man die agilen Kampfradler allerdings dazu bekommen soll, sich diese eher betuliche Sendung auch anzusehen, darüber grübelt man im Ministerium wohl noch. Und so werden womöglich aus den Kampfradler noch Krampfradler und die „Sauere Gurkenzeit“ vom Juli in den April vorgezogen. Dös is a Schmarrn!

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