Straßenbeleuchtung – oder wenn Politiker anfangen zu denken

Da sehe ich doch im Regionalfernsehen eine Idee der Politik, um Geld einzusparen – vom Grundsatz her ja nicht unbedingt verkehrt, und:  eigentlich aus dem Mund der Politik ein
Fremdwort (sparen).

Nur, als dann deutlich wurde wie und wodurch man sparen wollte, da sträubten sich mir doch die Haare zu Berge – die Straßenbeleuchtung wurde abgeschaltet (und die Idee ist nicht neu, wie ich gerade im Internet sehe). Ob nun von 00.00 – 05:00 Uhr oder wie auch immer man sich entscheidet ist dabei egal. Die Idee ist wohl ein Schildbürgerstreich?

Da häuft eine Stadt (in diesem Beispiel  ca. 76.000 Einwohner) in vielen Jahren ein
Volumen von 92 Mio. € Schulden auf, und nun will man durch diese Maßnahme (Einsparung etwa 50.000–€ pro Jahr) die Schulden senken.

Die Straßenbeleuchtung darf ja wohl eindeutig als einen Teilbeitrag zum Thema Sicherheit für die Bevölkerung angesehen werden. Da wagt sich natürlich ab Uhrzeit X kaum noch jemand auf die Straße. Was ist mit denen, die dann erst von der Arbeit nach Hause kommen? Sie tappen durch dunkle Straßenzüge, ohne zu wissen, was sie auf dem Weg erwartet. Da purzeln die Zeitungsverteiler /innen durch die Dunkelheit und müssen sich mit Handlampen orientieren, um sich nicht durch Straßenbeschädigungen zu verletzen. Da haben Lokalitäten Umsatzeinbußen, weil die Gäste eher gehen, um nicht durch die
dunkle Stadt nach Hause gehen zu müssen.

Die 92 Mio. haben sich in jahrzehntelanger Misswirtschaft angehäuft, weil Politiker, gleich welcher Partei und gleich welcher Region, permanent mehr Geld ausgeben als sie einnehmen. Weil sie alle nicht in der Lage ind einen vernünftigen Haushalt zu führen, wie es jede Familie jeden Tag vorlebt. Wenn eine Familie das nicht kann (aus welchem Grund auch immer), dann dreht man ihr durch viele Maßnahmen einfach den Hahn ab. Unsere Politik macht da ohne wenn und aber täglich weiter und wirtschaftet bar jeder Vernunft und Logik. Sicher müssen hier und da Investitionen getätigt werden; doch dann muss
an anderer Stelle gespart werden.

Die Bürgerinnen und Bürger werden durch immer höhere Steuervolumen und Gebühren regelmäßig zur Kasse gebeten. Sie finanzieren die ganze Misere und sehen sich ständiger Erhöhungen ausgesetzt. Obschon sie zahlen, nimmt man ihnen das, wofür sie zum Teil zahlen, auch noch weg (z.B. eine vernünftige Straßenbeleuchtung, bei der sie sich sicher innerhalb der Stadt fortbewegen können). Wir könnten jetzt ganz einfach das Thema mit dem Straßenzustandsbericht (die Pflege des sicheren Verkehrsnetzes zahlen die Bürger z.B. mit der Benzinsteuer – ein Geldhahn, der wahrlich Unsummen sprudeln lässt, weil die Konzerne nach Lust und Laune die Preise erhöhen – und die Politik ruhig zusieht; denn sie profitiert schließlich davon – allerdings nicht für in die Sicherheit des Verkehrsnetzes).

Wenn wir uns die jährlichen Berichte des Bundesrechnungshofes ansehen, dann hören wir Jahr für Jahr von völlig verrückten Ausgaben im hohen Millionenbereich. Noch nie sind daraus Sparmaßnahmen entstanden, und in jedem Jahr dieselben Berichte. Es gibt also offensichtlich genug Spielraum, um Kosten inzusparen und die Millionenschulden  zu
verringern. Warum muss man dabei immer die Bevölkerung des Landes beuteln?

Wobei das Thema Straßenbeleuchtung nur ein bescheidenes Beispiel ist.

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3 Antworten zu Straßenbeleuchtung – oder wenn Politiker anfangen zu denken

  1. Bei uns geht die Straßenbeleuchtung seit vielen Jahren um 00:30 h aus. Dadurch kommt man dann meist beizeiten nach Hause!

    Es gibt inzwischen aber intelligente Systeme und Gemeinden, bei denen es möglich ist, per SMS die Straßenbeleuchtung (nach einer Abschaltzeit von ca. 24:00 Uhr) in seinem eigenen Beritt für eine definierte Zeit einzuschalten, um sicher den Heimweg zu finden. Auch wären Sensoren hier sicher denkbar.

    Es macht mE keinen Sinn, den gesamten Globus die ganze lange Nacht zu beleuchten. So erreichen wir die Klimaziele nicht.

  2. Dieter Osmers sagt:

    Da fällt mir die Komplettbeleuchtung der Belgischen Autobahnen ein.
    Sicher wird hier das Argument der Verkehrssicherheit eine Rolle spielen.
    Aber ich stimme K.-H. zu, wir müssen nicht den gesamten Globus beleuchten.
    Es gibt schon Beleuchtungssmog genug. In Ballungszentren kann man jetzt schon nicht
    mehr den Sternenhimmel sehen, weil der Himmel von den unzählige Lichtquellen erhellt wird.
    Intelligente Lösungen wie Bewegungsmelder oder einschalten per Handy bei Bedarf
    können ohnen großen Aufwand verwirklicht werden.
    Flexibilität ist immer mehr angesagt. Heutzutage wird immer noch damit argumentiert, dass die Kraftwerke ohnehin nachts Stromüberschuss haben und nicht runtergefahren werden können. Das muss sich in Zukunft ändern. Die Stomproduktion
    muss in Zukunft noch mehr an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden.

  3. Hans-Werner Kleindiek sagt:

    moin, moin die Herren Heidtmann und Osmers,

    vielen Dank für Ihre aufmerksamen und hilfreichen Hinweise – nur………..,
    das, was Sie beschreiben steht doch wohl außer Diskussion, und es ist selbstverständlich klar, dass endlich vernünftige und energiesparende Maßnahmen her müssen – dabei ist die intelligente Lösung, die Sie Herr Heidtmann beschreiben sicher schon eine tolle Idee –
    meinetwegen kann man auch jede zweite Straßenbeleuchtung einsparen (bezogen auf die ganze Welt bestimmt eine enorme Einsparung – wenn, ja wenn da nicht sehr viele Gegenden wären, in denen es noch nie eine Straßenbeleuchtung gab und auch nicht geben wird (bevor es zu Mißverständnissen kommt – ich spreche von Wohngebieten und keiner Pampa) –
    mir ist sehr wohl bekannt, dass unendlich viel Energie in vielen großen Städten verschleudert wird (nehmen Sie die wahnsinnigen Werbeflächen in manchen Großstädten dieser Welt – oder gehen Sie doch nur einmal nach Dubai – eine riesige Skihalle in einem Wüstenstaat – was meinen Sie, was da für Ernergie benötigt wird – dieser Beispiele gibt es extrem viele – auch bei uns) –
    nur……….. das war nicht das Thema –
    in reinen Wohngegenden die Straßenbeleuchtung komplett auszuschalten ist schwachsinn und wenig durchdacht (da gibt es andere Möglichkeiten – Sie haben bereits eine gute Lösung aufgezeigt) –
    es gibt sehr viele Menschen, die bereits am Tage Angst haben bestimmte Gegenden zu betreten (und deren Wegen führen immer da durch) – sobald es dunkel wird kann man das Thema vergessen, wenn keine Beleuchtung da ist – das sind auch keine geistig kranke Menschen – hier geht es um berechtigte Ängste wegen durchlittener Vorfälle – es gibt davon mehr Fälle, als Sie sich beide vorstellen können –
    es ist natürlich einfach zu sagen: wir schalten beizeiten das Licht aus und ihr bleibt gefälligst mit dem Hintern zu Hause –
    es steht völlig außer Frage und ist kein Punkt der Diskussion, Beleuchtung ist eine Frage von Sicherheit (die natürlich Ihre Grenzen hat – ich würde auch die Autobahnen nicht beleuchten – dabei möchte ich wahrlich niemanden wünschen nachts eine Panne auf der Autobahn zu erleben – aber man kann das Leben nicht absolut und umfassend absichern) –
    nur, was die Beleuchtung in Wohngebieten anbelangt ist doch wohl ein anderes Thema – und dieser beschriebene Weg ist „falsch“ –
    es gibt andere Lösungen – eine haben ich dankbar zur Kenntnis genommen – davon gibt es ganz sicher noch mehr – nur darüber muss man eben nachdenken und sich mit komplexen Problematiken auseinander setzen –
    wenn ich zu Hause Strom sparen will kann ich auch einfach alles abschalten – sehr simpel und erfolgreiches Ergebnis – doch wir alle denken darüber nach, wo es Sinn macht und wo wir wirklich sparen können (wenn wir es denn wollen) –
    also: was wir alle zu Hause tun, kann man eventuell auch von der Politik erwarten –

    alles Gute und recht herzliche Grüße
    Hans-Werner Kleindiek

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