Dass die SPD sich inzwischen – wenig erfolgreich – als Partei der Mitte zu etablieren versucht hat, ist dem geneigten Leser sicher auch schon aufgefallen. Doch in eben dieser Mitte tummeln sich schon seit Jahren alle anderen sog. Volksparteien, so dass die meisten (Allgemein-) Plätze bereits besetzt sind. Was tun? Welche argumentative Sau soll man nur durchs Dorf treiben?
Nun, die drei SPD-Kandidaten versuchen, sich derzeit zunächst einmal gegenseitig Mut für die nächste Bundestagswahl zu machen und üben sich in dem Spiel „Wer wird Kanzlerkandidat?“ Die Troika Gabriel, Steinmeier, Steinbrück gleicht dabei allerdings eher einer in die Jahre gekommenen Vorruhestandsrunde, denn einer Profimannschaft für Politik. Von „Politclowns“ mag keiner reden, dafür fehlt allen dreien der nötige Humor.
Die inzwischen immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich, an der die SPD besonders unter dem inzwischen finanziell exzellent versorgten Gerhard Schröder maßgeblichen Anteil hatte, wird von Peer Steinbrück in dem unsäglichen von Helmut Schmidt und ihm selber herausgegebenen Wahlkampfbuch „Zug um Zug“ übrigens als „Einkommensspreizung“ bezeichnet – ein weiteres erbärmliches Beispiel nicht nur sprachlicher Verkommenheit der Sozialdemokratie.
Vielleicht redet man dort deshalb inzwischen auch so gerne vom „Prekariat“ statt von der „Unterschicht“?
Doch darauf fallen wirklich nur noch Dumpfbacken, pardon, bildungsferne Schichten herein! Und wenn das die neue Zielgruppe der SPD ist, dann herzliches Beileid!