Driving home for Christmas?

Da fahre ich neulich Abend mit meinem PKW zur Senioren- und Jubilare-Weihnachtsfeier meines Arbeitsgebers. Eigentlich gehöre ich noch gar nicht dazu; denn ich befinde mich in der sog. Freistellungsphase meiner Altersteilzeit und bekomme also meine bescheidenen Taler noch vom Unternehmen. Doch bin ich körperlich nicht mehr dabei – da freut es einen denn ja, wenn man eingeladen wird.

Ich biege also von unserer Seitenstraße auf die Hauptstraße ein. Ich sehe links die Ampel auf ROT, kann also getrost fahren. Nun muss ich hizufügen, ich gehöre wahrlich zu den Autofahrern, die dann auch zügig loslegen, damit der nachfolgende Verkehr nicht stoppen muss. Beim Abbiegen sehe ich, dass die Ampel auf GELB springt.

Dann bemerke ich, dass da jemand in einem Sportwagen mit quietschenden Pneus bei GELB Gas gibt und förmlich an meiner Stoßstange klebt – ein kleiner Bremser von mir, und es hätte geknallt.

Diese Situation ist ja nun kein Einzelfall. Ich frage mich nur immer wieder: Was soll das? Zumal, man höre und staune, die nächstfolgende Ampel ROT zeigt und wir beide abbremsen müssen.

Ich wundere mich nicht, dass laut Statistik die Zahl der Toten bei Unfällen wieder drastisch steigt. Wenn ich mir insbesondere nach dem Wochenende in der Zeitung die Fotos der Unfälle ansehe, dann kann man größtenteils die Autos nicht mehr erkennen. Kürzlich war jemand abgebildet, der hatte bei dem Unfall eine Baumkrone mit abgesäbelt.

Vielfahrer sind bestimmt nicht zu beneiden, und jeder muss überaus dankbar sein, wenn er/sie nach einer Autofahrt wieder heil und gesund zu Hause angekommen ist. Sicher, niemand kann sich von Fehlern frei sprechen und auch mir geht es hin und wieder so, dass ich mich zwischendurch bei meinem Schutzengel bedanke; aber man muss es nicht provozieren.

In diesem Sinne: Kommen Sie alle gut durch den weihnachtlichen Verkehr!

Hans-Werner Kleindiek

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Eine Antwort zu Driving home for Christmas?

  1. Alexandra Mavrina sagt:

    Wie schön: Vom ersten Satz wusste ich sofort, dass Text von Ihnen stammt!
    Herr Kleindiek, Sie besitzen also einen eigenen Stil, der – für diejenigen, die Ihnen kennen – sofort erkennbar ist!

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