Neulich führte Freund R. und mich der Weg nach Hude. Dieser Ort ist vor allem bekannt für sein Klosterruine.
Das Zisterzienserkloster wurde im Jahr 1232 gegründet. Es blühte nach der Niederlage der Bauern des Landes Stedingen im Stedingerkrieg 1234 durch reiche Landschenkungen auf.
Über mehr als zwei Jahrhunderte wurden die Grafen von Oldenburg innerhalb der Klostermauern begraben. Neben Landschenkungen bildeten die Herstellung von Tonwaren, Webwaren sowie die eigene Ziegelei die wirtschaftliche Grundlage.
1482 kam Kloster Hude unter die Herrschaft des Bistums Münster. Soziale Umbrüche im Verlauf der Reformation führten zum Niedergang des Klosters bis zu dessen Auflösung im Jahr 1536.
Aufgrund der großen Nachfrage an Baumaterial wurden Teile der Anlage bis zu deren Erwerb durch Kurt Veit von Witzleben im Jahr 1687 abgebrochen. Der Liebesteiner Zweig der Familie von Witzleben, seit 1687 bis heute im Besitz des gesamten Anwesens, bewohnt das zum Gutshaus umgebaute ehemalige Abtshaus des Klosters und nutzt die angrenzenden Gebäude.
Doch Hude hat noch mehr zu bieten: Südlich des Ortskerns von Hude sind 45 Skulpturen auf einer 1,4 ha großen Wiese parallel zum Huder Bach im Freien aufgestellt. Das Huder Skulpturenufer wurde am 31. Mai 1992 eröffnet. Ein Vorläufer des Skulpturenufers ist der 1985 angelegte Skulpturenweg.
Ein „Planetenlehrpfad“ führt von Hude aus nach Wüsting. Er ist im Maßstab 1:1 Mrd. angelegt und soll die Größenverhältnisse unseres Sonnensystems veranschaulichen und erlebbar machen.
Einkehren kann der Besucher in der „Klosterschänke“ – wer will, kann auch dort übernachten.
Auf dem Rückweg hielten wir auf Wunsch von R. beim „FriedWald“ Hasbruch. Der „FriedWald“ ist eine inzwischen bundesweite alternative Bestattungsform. Die Asche Verstorbener wird direkt an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt, der in einem als „FriedWald“ ausgewiesenen Wald steht. So eröffnet sich eine natürliche Alternative zu den bislang gewohnten Bestattungsritualen. Die Grabpflege übernimmt dabei die Natur. Billig ist jedoch auch diese Form letzter Ruhe keinesfalls. Es gibt eben nichts, womit sich nicht doch ein Geschäft machen ließe. Da ist selbst der Tod nicht vor gefeit.