Tragischer Tod – untröstlich

Gestern erhielt ich die Nachricht von einer langjährigen Vertrauten, dass ihr einziges Kind bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen sei.

Es gibt wohl nichts Schlimmeres für Eltern, als ein Kind zu verlieren.
Das ist der größte aller möglichen Schrecken.
Das Leben verliert mit einem Schlag seinen Sinn.
Denn die Aufzucht von Nachkommen ist ein ewiges Naturgesetz, vielleicht der einzig wirkliche Sinn des Lebens.
Die Trauer über den Tod eines Kindes ist überwältigend.
So etwas kommt nie wieder in Ordnung.

„… was ist die Welt um uns herum, wenn wir verlieren, was wir lieben …“ (Goethe zum Tod seines Großvaters).

Ich habe die etwa 23-jährige Tochter in den vergangenen zehn Jahren nur ab und zu und kurz getroffen, wenn sie zu Besuch bei den Eltern war. Der Mutter ähnlich und ihr herzlich zugewandt. Mutter und Tochter haben viele gemeinsame Reisen in ferne Länder gemacht, sind durch Wüsten gewandert, so erinnere ich mich.

Man möchte jetzt helfen, mit trauern, trösten. Doch da gibt es keinen Trost.
Nein, es gibt keine gute Nachricht zu dieser schlechten.

Doch was soll man jetzt nur tun, sagen, schreiben?
Jedes Wort klingt da doch falsch, plakativ, bemüht.
Wenn man im christlichen Glauben verankert wäre, dann vielleicht dies:

„Vernimm, o Herr, mein Schreien, schweige nicht zu meinen Tränen.“ (Psalm 39,13)

Oder Dietrich Bonhoeffer „Von guten Mächten wunderbar geborgen„.

So nur dies Eine: Es tut mir unendlich leid!

Letztlich will dann einzig Edvard Munchs Gemälde „Der Schrei“ passend erscheinen.
Und Hölderlin:

Hälfte des Lebens

Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.

Weh mir, wo nehm ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.

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