Die Vorsilbe „un-„

Heute wollen wir einmal nach Wörtern mit der Vorsilbe un- Ausschau halten, zu denen es entweder kein »Gegenwort« ohne die Vorsilbe gibt oder die ohne diese Vorsilbe nicht das Gegenteil bedeuten.

Da sind zum einen die, zu denen kein gebräuchliches Gegenstück ohne un– existiert wie beispielsweise unwirsch und zum anderen jene, welche ohne un- nicht das Gegenteil bedeuten wie unheimlich. Hier einige weitere Beispiele:

unsäglich, unpässlich, unwirsch, ungestüm, unbedarft, unnahbar, unerhört, unverhofft, unzüchtig, unschicklich, unglaublich, unheimlich, ungebührlich, unzulänglich, unwirtlich, unsagbar, unantastbar, unabänderlich, unnachahmlich, unverkäuflich, unfassbar.

Da geht auch bei Nomen: Unwetter, Untiefe, Unhold, Unart, Ungetüm, Unfug

Bei letzterer Gruppe fällt auf, dass eine Präfixierung mit un- nicht zwangsläufig das negative Gegenstück bedeuten muss, sondern dass es eine Unmenge von Beispielen gibt, in der die Vorsilbe eine Steigerung beziehungsweise eine Verstärkung ausdrückt: So wird eine Summe zu einer Unsumme, eine große Masse zu einer Unmasse, höhere Kosten als die geplanten zu Unkosten.

Eine weitere Funktion von un- ist, eine Abweichung vom »Normalen« auszudrücken, wie etwa beim Unmenschen, beim Unkraut und beim Untier.

Irgendwie unglaublich.

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