In fast allen Länder dieser Welt gibt es ein Tempolimit. Ausnahmen bilden nur die folgenden Staaten: Afghanistan, Buthan, Burundi, Haiti, Libanon, Mauretanien, Myanmar, Nepal, Nordkorea, Somalia, Uttar Pradesh, Vanuatu – und Deutschland.
Wir sind umgeben von Ländern, auf deren Straßen Autos maximal 130 km/h fahren dürfen. Nur bei uns darf auf über der Hälfte der 12800 Autobahnkilometer gerast werden. Und das, wo wir doch sonst so vorbildlich und ökologisch gegenüber unseren Nachbarn auftreten!
Dabei gibt es viele vernünftige Gründe für ein Tempolimit: Weniger Unfälle, weniger Stress, weniger Staus, weniger Treibstoffverbrauch, weniger CO2-Ausstoß. Das hülfe dem Klima, sparte Geld und machte das Land weniger abhängig von teuren Ölimporten.
Die Gegner kontern gerne mit „Frei Fahrt für freie Bürger!“ Die Straßenverkehrsordnung als Bastion für Liberalismus? Inzwischen müssen Raucher vor die Tür, der Fluggast wird „ganzkörpergescannt“, die Telekommunikationsdaten werden gespeichert. So what?
500 Menschen sterben jährliche auf Autobahnen, 5000 werden verletzt. Auch bringt das Rasen keinen nennenswerten Zeitgewinn, wie jüngst „AutoBILD“ testete: Von Flensburg bis ins Allgäu war der unbegrenzte Raser auf 900 Kilometer nur 13 Minuten eher am Ziel als das mit max. 125 km/h fahrende Vergleichsfahrzeug.
Es ist wohl einmal mehr die Verbundenheit von Politikern und Autobauern (Stichwort: Lobby und Arbeitsplätze), die ein Tempolimit verhindern. Interessant in diesem Zusammenhang auch der Wechsel des ehemaligen Verkehrsministers Wissmann zum Präsidenten des Verbandes der deutschen Automobilindustrie.
In diesem Sinne: Gute Fahrt!
Ich bin auch absolut für ein Tempolimit. Es würde weniger CO2-Ausstoß und Ölverbrauch bringen, weniger Lärm, weniger Verkehrstote und einfach ein entspannteres Fahren.